Friedensdorf Wirtschaftsbetriebe

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Wirtschaftsbetriebe sorgen für

Struktur bei den Sachspenden

Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der
Aktion Friedensdorf mbH wurde 1985 gegründet

 

Die bitteren Erfahrungen aus der noch unter dem Dach der Aktion Friedensdorf e.V. durchgeführten Altkleidersammlungen und der hieraus resultierenden und existenzbedrohenden Körperschafts-Steuernachzahlungen, machte die Gründung der (damals noch nicht gemeinnützigen) Gesellschaft zur Förderung der Aktion Friedensdorf mbH – kurz Wirtschaftsbetriebe – im Jahr 1985 erforderlich. Die Altkleider-Arbeit wurde auf professionelle Füße gestellt. 1988 wurden erste Container aufgestellt, später folgten weitere. Der Firmensitz wurde 1994 von Bremen nach Oberhausen verlegt.

Damit veränderte sich auch der Aufgabenbereich: Der Fokus lag nicht mehr darauf, nur klassische Sammlungen durchzuführen und Erlöse zu erzielen, sondern Wege zu finden, selbst zu verwerten.

Interläden: Beliebt in Oberhausen

Auch zu diesem Zweck wurde 1996 der erste Oberhausener Interladen an der Lothringer Straße mit einer Verkaufsfläche von rund 400 qm eröffnet. Etwa 30 Ehrenamtler*innen lenkten und leiteten in den ersten Jahren den Standort. Auch die Sortierung der Sachspenden wurde zunächst dort vorgenommen – Kleidung, Trödel, Saisonware, Spielzeug, Kleinmöbel, Geschirr und Porzellan wurden angeboten.

Aufgrund der hohen Akzeptanz bei der Oberhausener Bevölkerung wurden zwei Jahre später zwei Mitarbeiter*innen eingestellt, da die Arbeit sonst nicht mehr zu bewältigen war. 2001 folgte die Eröffnung eines zweiten Interladens an der Sterkrader Bahnhofstraße mit rund 80 qm Verkaufsfläche, der 2007 in die Nähe des Technischen Rathauses zog und nun über eine Verkaufsfläche von rund 400 qm verfügt und das Sortiment erweitern konnte. Drei hauptamtliche Mitarbeiter*innen und etwa 25 Ehrenamtler*innen sind hier tätig. Die Adressen der Oberhausener Interläden finden Sie am Ende dieses Artikels.

Schon 1998 wurde die Arbeitsgemeinschaft Oberhausener Sammlungsträger gegründet – getragen von der AWO, der Caritas, dem Katholischen Jugendwerk, dem Roten Kreuz Kreisverband Oberhausen-, die dem Paritätischen, den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen und der Friedensdorf-Gesellschaft angehören.

Ein flächendeckendes Altkleidersammelsystem in Oberhausen wurde aufgebaut, Erlöse nach einem festgelegten Schlüssel verteilt. In den Jahren 1999 bis 2003 brach der Altkleiderpreis weltweit ein, Erlöse wurden nicht mehr erzielt. Heute arbeitet die Arbeitsgemeinschaft Oberhausener Sammlungsträger aber wieder sehr erfolgreich.

Die Öffnungszeiten und Adressen unserer Läden in Oberhausen:
Interladen in Alt-Oberhausen, Lothringer Straße 21
Montag – Freitag: 10:00 bis 18:00 Uhr
Samstag: 10:00 bis 14:00 Uhr

 

Interladen in Sterkrade, Steinbrinkstraße 207
Montag – Freitag: 10:00 bis 18:00 Uhr
Samstag: 9:00 bis 14:00 Uhr

 

Friedas Welt
Oberhausen Schmachtendorf, Hiesfelder Straße 193
Montag – Freitag: 9:00 bis 13:00 Uhr und 14:30 bis 18:00 Uhr
Mittwoch: nur von 9:00 bis 13:00 Uhr
Samstag: 9:00 bis 13:00 Uhr
Eine Auswahl von Produkten und Werke von verschiedenen Künstler*innen finden Sie in unserem Online-Shop von Friedas Welt.

Wichtiger Baustein für den Fortbestand

Mit der Inbetriebnahme der hauseigenen Sortierhalle an der Friedensdorf Zentralstelle in Dinslaken im Jahr 2004 erfolgte ein weiterer Entwicklungsschritt. Hier kümmern sich die Mitarbeiter*innen um die Bestückung des Friedensdorf Heimbereichs, des Friedensdorf Bildungswerkes und des Praktikumshauses mit allem Nötigen. Zudem werden die Hilfsgüterlieferungen in die Heimatländer zusammengestellt, auch die komplette Bestückung der Friedensdorf-Interläden erfolgt von hier aus. Ebenso sorgen die Mitarbeiter*innen für die Bereitstellung von Sachspenden für hauseigene Veranstaltungen wie Trödel- und Spielzeugstände, Kleiderverkauf,  Weihnachtsmarkt oder Modellbörsen.

Inzwischen ist die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung der Aktion Friedensdorf mbH mit der Friedensdorf-Revitalisierungs GmbH zusammengeführt worden, um die Mitarbeiter*innen flexibler bei verschiedenen Dienstleistungen einsetzen zu können.

Mit einem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz (KWG), das 2012 in Kraft trat, sollte öffentlich-rechtliche Entsorgung gestärkt und caritative geschützt werden, indem Illegalen Einhalt geboten wird. Grundsätzlich besteht seither eine Überlassungspflicht an die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsbetriebe. Dieser Schritt wurde zunächst auch von unserer Gesellschaft begrüßt, denn auch wir hatten erheblich mit dem Wildwuchs der zum großen Teil illegalen Container zu kämpfen. Nach und nach verschwanden diese zwar, im Gegenzug stellten nun aber immer mehr öffentlich-rechtliche Entsorger in den Städten und Kommunen selbst Depotcontainer auf und schufen zum Teil flächendeckende Systeme. Die Bekleidung wird direkt vermarktet und die Erlöse sollen die Bürger*innen bei den Gebühren entlasten. Dieses Eindringen der Städte und Kommunen in einen Bereich, der bis dato den Caritativen und Gewerblern vorbehalten war, hatte für unsere Gesellschaft wiederum fatale Folgen. Langjährige Stellplätze auf öffentlichem Grund wurden unserer Gesellschaft aufgekündigt. Durch Akquise auf privaten Stellflächen konnte bisher nur ein Teil der Stellflächen kompensiert werden. Sachspenden, die direkt von Bürger*innen in unserer Einrichtung abgegeben werden, sind mittlerweile der wichtigste Baustein für den Fortbestand unseres Sortierbetriebes.

Dort, wo es aufgrund von zu weiten Entfernungen zu den Containern unrentabel wäre, diese selbst zu leeren, werden die Rechte für die weitere Verwertung der gesammlten Kleidung gegen Bezahlung an einen beauftragten Dienstleister abgetreten. Diese Einnahmen fließen abzüglich einer an den Dienstleister zu entrichtenden Gebühr für die Sammlung und Entleerung erneut in die Friedensdorf-Arbeit.

Ein wichtiger Erfolg war im März 2013 die Anerkennung der Gesellschaft als gemeinnützig.

Einen ausführlichen Schwerpunkt-Beitrag zum diesem Thema können Sie hier in unserem News-Bereich lesen.

 

Aktuelle Informationen zur Abgabe von Sachspenden während der Corona-Pandemie:

Aktuell können unter der Woche Sachspenden in der Zentralstelle montags bis freitags zwischen 8 und 16 Uhr abgegeben werden und in den Friedensdorf Interläden wird zu den Öffnungszeiten ebenfalls gerne Kleidung entgegengenommen. Außerdem ist es möglich, samstags von 8 bis 15.30 Uhr Sachspenden in der Annahmekammer der Lagerhalle der Friedensdorf-Zentralstelle (Lanterstr. 21, 46539 Dinslaken) abzugeben.

Hier können Sie nachlesen, welche Sachspenden wir benötigen und welche Sachen wir leider nicht annehmen können.

In den Friedensdorf-Interläden sowie „Friedas Welt“ ist aufgrund von begrenzten Lagerkapazitäten weiterhin nur die Abgabe von Kleiderspenden möglich.

Nach wie vor werden vor allem gut gepflegte Bekleidung, Haushaltsartikel wie gut erhaltende Bettwäsche, Handtücher oder Haushalts- und Küchenutensilien benötigt. Zudem herrscht weiterhin ein großer Bedarf an Schuhen, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Selbst Schuhwerk, das lange mehr getragen wurde und eventuell schon etwas länger im Schrank steht, ist für das Friedensdorf eine wertvolle Unterstützung. Elektronische Geräte können weiterhin leider nicht als Sachspende angenommen werden.

Sollten Sie nicht sicher sein, ob Ihre Spende benötigt wird oder sollten Sie keine Möglichkeit haben, Ihre Sachspende zur Annahmekammer der Dinslakener Zentralstelle zu bringen, können Sie sich gerne in der Friedensdorf-Zentrale unter 02064-4974-0 über ein mögliches Vorgehen erkundigen.

Vielen Dank für Ihr Verständnis und bleiben Sie gesund.

9 Responses

  1. s.
    | Antworten

    Kommen Kleidungsstücke, welche man direkt am Friedensdorf in die Container wirft, direkt den Kindern im Dorf zugute oder werden diese auch von Fremdfirmen geleert?

    • Dort, wo es auf Grund zu weiten Entfernungen zu den Containern unrentabel wäre, diese selbst zu leeren, werden die Rechte für die weitere Verwertung der gesammlten Kleidung gegen Bezahlung an einen beauftragten Dienstleister abgetreten. Diese Einnahmen fließen abzüglich einer an den Dienstleister zu entrichtenden Gebühr für die Sammlung und Entleerung erneut in die Friedensdorf – Arbeit.

  2. Christina Merx
    | Antworten

    Hallo liebes Team Friedensdorf International,

    da ich Ihre Arbeit einfach nur fantastisch finde, habe ich bisher Kleiderspenden grundsätzlich nur zu Friedensdorf Containern gebracht. Leider ist aber nun der von mir genutzte Container an der Kölner Straße in 50171 Kerpen einem offensichtlich kommerziellen gewichen und ich finde irgendwie leider keinen mit dem Friedensdorf-Logo mehr. Nun meine Frage, gibt es im Rhein-Erft-Kreis noch irgendwo einen Friedensdorf-Contrainer?

    Liebe Grüße aus Kerpen

    • Sehr geehrte Frau Merx,
      da die Zusammenarbeit zwischen dem Friedensdorf und der Firma LGR Recycling GmbH mittlerweile aufgelöst wurde, gibt es leider keinen Container des Friedensdorfes in Ihrer Nähe.
      Herzliche Grüße,
      Ihr Friedensdorf-Team

  3. Gertrud Tissen
    | Antworten

    Hallo liebe Mitarbeiter des Friedensdorf International,
    Nach meiner Rueckkehr aus dem Ausland wurde ich von Freunden ueber Ihre Arbeit unterrichtet. Ich schaetze Ihre Arbeit sehr und habe an einigen Spendenaktionen meiner Freunde teilgenommen. Ganz in meiner Naehe (Bushaltestelle Nahtlandstrasse, Oberhausen) steht einer Ihrer Kleidersammel-Container. Der Container ist so voll, dass man nicht einmal mehr die Klappe schliessen kann. Schade! Vielleicht koennen Sie veranlassen, dass der Container einmal geleert wird. Es wuerde bestimmt die Motivation fuer weitere Spenden erhoehen,
    Mit freundlichen Gruessen

    • Liebe Frau Tissen,
      herzlichen Dank für die Nachricht. Wir geben die Information an die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen weiter, damit der Container schnellstmöglich geleert wird.
      Ihr
      Friedensdorf-Team

  4. Renate Niehues
    | Antworten

    Sehr häufig besuche ich den Interladen des Friedendorfes Oberhausen auf der Lothringer Str.
    Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen sind sehr engagiert und geben auch sehr freundlich Auskunft. Es ärgert mich aber, wie unhöflich und frech die Mitarbeiterinnen von manchen Kunden angegangen werden. Sehr schöne Sachen kann man dort für kleines Geld kaufen. Ich erlebe es aber sehr oft, dass manche Kunden dann noch handeln wollen.
    Mein Dank gehört den Damen, die trotzdem im Sinne der guten Sache weitermachen.

    Renate Niehues

  5. Rebecca Grun
    | Antworten

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich hatte einige Sachspenden abzugeben. Wohne aber in Bielefeld. Kann ich es auch zu ihnen senden? Mfg Rebecca Grun

    • Sehr geehrte Frau Grun,

      es freut uns, dass Sie das Friedensdorf mit Sachspenden unterstützen möchten.
      Gerne können Sie das Paket an folgende Adresse schicken:
      Friedensdorf International
      z. Hd. Sammelbüro
      Lanterstr. 21
      46539 Dinslaken

      Schon einmal herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

      Mit freundlichen Grüßen
      Ihr Friedensdorf-Team

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