Friedensdorf-Ausstellung
in Dinslaken eröffnet
Eine Fotoausstellung über sein Wirken in 50 Jahren hat Friedensdorf International jetzt im Rathaus Dinslaken eröffnet. Im Jahr des 50. Bestehens der Kinder-Hilfsorganisation zeigt sie in großformatigen Bildern und auf Info-Tafeln am Platz d´ Agen 1 das Geschehen im Dorf an der heutigen Rua Hiroshima. Sie verweist auch auf weltweite Projektarbeit und die Bildungsarbeit für den Frieden der Hilfsorganisation. Zur Eröffnung begrüßte Thomas Groß, stellvertretender Dinslakener Bürgermeister, die Gäste im Rathaus, dazu auch Friedensdorf-Leiter Thomas Jacobs und Katharina Böhme (Fotos: FI) vom Friedendorf-Bildungswerk. Sie führte in die Ausstellung ein.
„50 Jahre sind für uns Anlass der Erinnerung an eine Arbeit für Kinder, die leider immer noch nötig ist“, betonte Böhme. Das Friedensdorf sei froh, dass „wir von Anfang an in Dinslaken gut aufgenommen wurden. Allein die Tatsachen aber, die die Hilfe für Kinder auch 2017 nötig machen, sind mehr als erschütternd.“ Verletzte und kriegsgeschädigte Kinder, die in ihren Heimatländern nicht behandelt werden können, erinnerten in Deutschland daran, dass Menschen weltweit Opfer von Gewalt und Kriegen würden. „Dazu kommt, dass hierzulande Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit immer offener ausgelebt werden.“ Das Friedensdorf will mit seiner Arbeit dazu ermutigen, dass Menschen aktiv Zeichen für Frieden und Freiheit setzen.
Nach der offiziellen Eröffnung hatten Thomas Jacobs und andere Friedensdorf-Mitarbeiter Zeit für Gespräche mit Ausstellungsbesuchern, dazu lud auch Thomas Groß ein. „Das Rathaus will nicht Behörde, sondern ein offenes Haus für seine Bürger sein und auch mit dieser Ausstellung Dialoge anstoßen.“ 50 Jahre Friedensdorf bedeuteten nicht nur Hilfe für schwerstkranke Kinder. Sie seien ein deutliches Zeichen der Mahnung an unsere Gesellschaft.
Marlies Wellmer (67), Friedensdorf-Unterstützerin der ersten Stunde, war spontan zur Ausstellungseröffnung gekommen. Beim Rundgang vorbei an den Bildern berichtete sie von der Gründerzeit und dem Friedensdorf-Mitbegründer Pfarrer Fritz Berghaus. „Als Religionslehrer erzählte er uns Mädchen, wie das Friedensdorf 1967 als Bürgerinitiative entstand. Mit Charisma und Überzeugungskraft motivierte er uns, Schaufeln beim Bau der Häuser in die Hand zu nehmen und später die fertigen Häuser mit einzurichten.“ Im Nebensatz erwähnte Wellmer, dass sie bis heute „immer an meinem Geburtstag für die Friedensdorf-Kinder“ spendet.
Besucher sehen in der Ausstellung auch Bilder von den ersten Afghanistan-Hilfsflügen 1988 und aus der Zeit der Begründung der Angola-Hilfen 1994. Afghanistan ist bis heute das Land, aus dem die meisten Friedensdorf-Kinder kommen. Ein Text zur Ausstellung ergänzt, dass sich die medizinische Situation für die Menschen dort nicht verbessert hat. Hilfe - nicht nur für das Kriegsland Afghanistan - bleibt also bis heute nötig. Die Ausstellung ist bis zum 22. September in Dinslaken zu den normalen Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen, danach wird sie ab 1. Oktober im Oberhausener Bert-Brecht-Haus präsentiert.
Schreibe einen Kommentar