Friedensdorf-Leiter: Flüchtlingen und
Kriegsopfern mit Würde begegnen
Mit wachsender Sorge betrachtet Friedensdorf International zum Antikriegstag am 1. September weltweit zunehmende Krisensituationen und Kriege sowie zeitgleich mehr Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland. Friedensdorf-Leiter Thomas Jacobs analysiert: „Im 21. Jahrhundert haben wir es nicht mehr überwiegend mit offenen und erklärten Kriegen zu tun, sondern mit militärischen Interventionen ohne klare Fronten, wodurch viele Menschen weiteren schrecklichen Gefahren ausgesetzt sind.“ Der Duisburger Jacobs kritisiert: „Wir versuchen Kriege mit Kriegen zu unterbinden, ein in jedem Fall paradoxes und hoffnungsloses Unterfangen!“ Viele Menschen seien auf der Flucht und müssten zudem Angst vor Fremdenfeindlichkeit haben.
„So gilt es, denen entgegenzutreten, die die Menschenwürde anderer aufs Spiel setzten.“ Es sei für die Betroffenen gleich schlimm, ob das durch Alltagsrassismus oder durch bewusstes politisches Kalkül passiere. Jacobs, dessen Organisation erst Ende August von einem Hilfsflug für Kinder aus dem Kriegsland Afghanistan zurückgekehrt war, fordert den direkten Blick auf hilfsbedürftige Menschen (Foto: Uli Preuss). „Zusätzlich müssen wir verstärkt darauf hinweisen, dass der Zuzug von Migranten auch für unsere Gesellschaft eher eine Chance in sich birgt.“
Der Antikriegstag am 1. September erinnert jährlich an den deutschen Überfall auf Polen, wodurch am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg ausgelöst wurde. Das Friedensdorf bezieht zum ersten September vor allem in zwei Veranstaltungen in Duisburg und Oberhausen Position. In Oberhausen lädt es am 31. August (19.30, CVJM, Marktstraße 150) gemeinsam mit der Oberhausener Friedensinitiative und weiteren Veranstaltern CDU, SPD, FDP, Grüne und Linke zur Diskussion über Friedensförderung in der Politik und vor der Bundestagswahl ein. Auf Einladung der DGB-Region Niederrhein stellen Friedensdorf-Mitarbeiter/innen zudem am Freitag, 1. September, 15.30 Uhr, im Duisburger Rathaus ihre Arbeit für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten vor.
Im Oberhausener Friedensdorf leben regelmäßig bis zu 200 Kinder. Sie werden hier nach Operationen und Behandlungen, die deutsche Krankenhäuser und Ärzte kostenfrei zur Verfügung stellen, medizinisch weiterversorgt und rehabilitiert, bevor sie gesund in ihre Heimatländer zurückkehren.
Schreibe einen Kommentar