Reinhard Mey: Für Kinder engagiert

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Chansonnier singt bereits seit
Jahren für das Friedensdorf

Seine Liedtexte spiegeln sensibel menschlichen Alltag, humorvoll den Kleinkrieg mit Ärzten oder Behörden und dabei sehr oft auch treffend Momente deutscher Geschichte: Mit seiner Gitarre und seiner Persönlichkeit  füllt Reinhard Mey (Foto: Jim Rakete) auch über 50 Jahre  nach dem Start seiner Karriere bei Tourneen unzählige Hallen.

Sympathie und Unterstützung  für Friedensdorf International hatte der Sänger seit langem durch regelmäßige Spenden ausgedrückt. Es waren zum Teil stattliche Summen, die durch die Verzinsung der Einnahmen aus Kartenvorverkäufen der Konzerttourneen von Reinhard Mey zusammenkamen. Jetzt konnte sich die international tätige Kinderhilfsorganisation nach einem Benefiz-Konzert über eine große Spende freuen.

Für Kenner des zudem mit Seitenhieben gegen Unrecht und Ungerechtigkeiten nicht sparsamen  Chansonniers ist Meys Motivation für sein Engagement zugunsten der Kinderhilfsorganisation klar: Selbst im Krieg geboren, liegt dem Künstler das Wohl kriegsgeschädigter Kinder am Herzen. „Er hat Hochachtung vor der Arbeit der Menschen rund um das Friedensdorf“, sagt seine „rechte Hand“ Rasale Aydin . Der gebürtige Berliner will in seinem Einsatz für kranke Kinder überwiegend verborgen bleiben. Mey eher persönlich über „Friedensdorf International“: „Welch ein schöner Name für eine Organisation, die Kindern Gesundheit und dafür vorübergehend in Oberhausen Heimat in einer kriegsgebeutelten Welt bietet.“  

2 Responses

  1. Joachim Danzig
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    Jetzt genieße ich meine Erinnerungen an das Oberhausener Konzert vor einigen Wochen umso mehr.

  2. Martin Tacke
    | Antworten

    Achtundsechzig Jahre bin ich jetzt alt und die Lieder von Reinhard Mey sind seit Urzeiten schon Wegbegleiter meiner Reise durch das Leben. In verschiedenen Urwäldern habe ich Schulen gebaut, tausende Kilometer auf Pferderücken zurückgelegt und auf großen und kleinen Segelschiffen von der Takelage gekotzt. Von der Welt habe ich also schon etwas gesehen. Ich hab aber nie begriffen warum man Gier und Größenwahnsinn so viel Spielraum lässt, dass sie zu Krieg und anderen Formen von Gewalt mutieren können. Als ich vor 30 Jahren von Reinhard Mey “ nein meine Söhne geb ich nicht“ hörte musste ich erst mal rechts ranfahren und fand Tränen die mir über das Gesicht liefen.
    Heute am 12.11.20, nachts auf dem Nachhauseweg, spielten sie die neue Version davon im Autoradio. Reinhard Mey und Freunde. Das hat so richtig reingehauen. Als ich fertig geheult hatte und zu Hause ankam, ging ich an den Computer und googelte die neue Version. Wieder traf es bei mir in die Mitte. Dann googelte ich das Friedensdorf.
    Und da sah ich sie wieder, all die kleinen, unschuldigen, menschlichen Wesen, geschunden, zerschlagen und verstümmelt von Granaten , Bomben und Landminen. Der Tränen habe ich mich nicht geschämt. Es waren Tränen meiner Wut, weil der menschengemachte Wahnsinn immer noch Führer, Mitläufer, und Geschäftemacher findet die den Krieg begrüßen. Es waren Tränen des Mitfühlens mit den Leidenden. Es waren aber auch Tränen der Freude weil ich feststellte, dass dieser ganze Wahnsinn mich immer noch nicht abgestumpft hat.
    Ich werde mir überlegen wie ich mich, meinen Freundeskreis, den Freundeskreis meines Sohnes usw. in irgend einer nützlich machen kann.
    Reinhard Mey und seiner Familie, wünsche ich ein langes, gesundes, weiterhin politisches und kreatives Leben. Dem Friedensdorf wünsche ich viel Liebe, Kraft, massenweise Unterstützer und den Kindern die in ihre Heimat zurückkommen, ein friedliches Leben.
    So. kurz vor Mitternacht und ich muss noch mal mit dem Hund raus.
    Gute Nacht
    Martin Tacke

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