Rückkehr aus Tadschikistan

Seit 24 Jahren hilft Friedensdorf in Tadschikistan

Die Friedensdorf-Mitarbeiterinnen Claudia Peppmüller und Mareike Jansen sind nach 7 Tagen von der Projektreise aus Tadschikistan zurückgekehrt. Dabei ging es nicht nur um Kinder, die zur medizinischen Behandlung ins Friedensdorf kommen sollen, sondern auch um Hilfsprojekte der Friedensdorf-Partnerorganisation vor Ort. Das Friedensdorf hat unter anderem einen Physiotherapie-Raum finanziert.

Warum arbeitet das Friedensdorf schon so lange in Tadschikistan? Das Land ist wunderschön mit einer gravierenden Schattenseite. Es ist bitterarm, die medizinische Infrastruktur ist denkbar schlecht, viele kranke oder verletzte Kinder können im Land nicht oder nur sehr unzureichend medizinisch versorgt werden. Tadschikistan ist ein Krisengebiet und ein Land, in dem die Friedensdorf-Hilfe – die 1994 begann – auch heute noch dringend benötigt wird.

Die tadschikischen Partner hatten ein kompaktes Programm enorm gut vorbereitet, über 200 Kinder wurden vorgestellt, einige erhielten die Zusage für eine Behandlung in Deutschland. Die Kinder werden bei dem nun doch stattfindenden Afghanistan-Kombinations-Hilfseinsatz im August mitkommen. Mareike Jansen und Claudia Peppmüller haben viel gesehen, nicht nur in der Hauptstadt Dushanbe, sondern auch in der Provinz, in Kuljab, in Kurgan-Tjube, in Ssugd und haben beschwerliche Autofahrten hinter sich gebracht. Besonders rund um die Provinzhauptstadt Ssugd (nahe der Grenze zu Usbekistan) haben sie vermehrt Kinder mit gravierenden Brandverletzungen gesehen. Außerhalb der Provinzhauptstädte gibt es keinen Strom. Die Menschen bereiten ihre Mahlzeiten in befeuerten Erdöfen zu. Oft fallen Kinder mit den Beinen oder bäuchlings voran in diese Öfen.

Insgesamt ist die Armut in Tadschikistan – welches als eins der ärmsten Länder der ehemaligen Sowjetrepubliken gilt – allgegenwärtig.

Die Menschen leben auf engstem Raum mit ihren Kindern und später, wenn sie verheiratet sind, mit deren Partnern und dem Nachwuchs zusammen. Den Friedensdorf Mitarbeiterinnen wurde berichtet, dass das Durchschnittseinkommen einer tadschikischen Familie zwischen 40 und 80 Euro liegt. In Deutschland sind 4 Euro für 1 kg Rindfleisch wenig, für tadschikische Verhältnisse ist es ein Vermögen.

Am letzten Tag der Reise haben sich Peppmüller und Jansen in Duschanbe über das Wiedersehen mit 32 ehemaligen Friedensdorf-Kindern freuen können. Sie fanden es einfach nur schön zu sehen, wie glücklich die ehemaligen Patienten sind, wieder bei ihren Familien zu sein. Viele Eltern erkundigten sich nach ihren Kindern, die aktuell vom Friedensdorf in Deutschland betreut werden.

Was Friedensdorf-Mitarbeiter immer wieder an Tadschikistan beeindruckt ist, wie respektvoll und freundlich die Menschen miteinander umgehen. „Sie trotzen der Armut mit viel Menschlichkeit“, fassten die zwei Friedensdorf-Mitarbeiterinnen nach ihrer Rückkehr zusammen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert