Aufruf gegen Rassismus und Rechtspopulismus: Alle müssen sich zu Wort melden
Seit einiger Zeit beobachten wir - als humanitäre Hilfsorganisationen - die politischen Entwicklungen in Deutschland:
Nach dem tödlichen Angriff auf Daniel H. kam es in Chemnitz in der letzten Zeit zu rechtsextremen Protesten und Ausschreitungen. Rechtspopulistische Kräfte wie die AfD, die Bürgerbewegung „Pro Chemnitz“ oder „PEGIDA“ sind mittlerweile leider zu bekannten Phänomenen unserer Gesellschaft geworden. Dennoch scheint es so, als hätte der Fall des jungen Chemnitzers diese Diskussion wieder auf eine neue und noch beunruhigender Ebene gehoben: In den verschiedenen Medien sehen wir vermehrt Bilder von Demonstranten, die den Hitlergruß zeigen, als handele es sich um einen legitimen Ausdruck politischer Gesinnung. Gleichzeitig hören wir rechtsradikale Parolen aus den Mengen und spüren schlussendlich, wie der hasserfüllte Aufschrei in die Mitte der Gesellschaft drängt und eine starke, politische Polarisierung mit Gewaltbereitschaft mehr und mehr forciert werden.
Glücklicherweise gibt es auch Gegenwind – und zwar einen solchen, der den Prinzipien einer gelungenen Demokratie gerecht wird: Mit dem Hashtag „#Wir sind mehr“, drückten Menschen in ganz Deutschland die Ablehnung von Rechtsnationalismus und Fremdenhass aus und setzen ein klares Zeichen gegen die rechte Bewegung Deutschlands. Hier liegt die Antwort auf die rechtsradikalen Parolen, den Fremdenhass und die Gewaltbereitschaft.
Fest steht, dass wir in einer globalisierten Welt leben, die sicher vielen Kontroversen unterliegt. Dennoch bleibt festzustellen, dass es sich hier um einen unaufhaltsamen Prozess handelt, der uns alle sowohl vor Herausforderungen als auch Chancen stellt.
Durch die Vermischung von Nationalitäten, Glaubensrichtungen und Kulturen erfordert die heutige Welt mehr denn je ein hohes Maß an Toleranz und Verständnis, um ein friedliches, soziales Miteinander zu ermöglichen.
Die bunte Vielfalt muss mehr als eine Chance, anstatt als Herausforderung, angesehen werden. Sie zeigt uns einmal mehr, wie vielfältig die Menschen sind, und welch Potenzial die Auseinandersetzung mit der Diversität in sich trägt. Sie weckt das Interesse am Unbekannten und kann so dazu beitragen, sich dem Frieden in diesem Land, auf diesem Kontinent und der ganzen Welt anzunähern.
Wir als Gemeinschaft müssen uns klar und friedlich dazu bekennen, dass alle Formen von Rechtspopulismus und die damit einhergehenden Konsequenzen aus einer Zeit stammen, die die gesamte Welt das Grauen lehrte. Aus diesem Grund müssen wir uns dafür einsetzen, dass Vergangenes vergangen bleibt und der Funke der menschenverachtenden Ideologie des 20. Jahrhunderts nicht ins 21. überspringt.
Wir müssen jetzt aufwachen und dem entgegentreten. Denn das Bestreben nach Frieden und die Ablehnung von Rechtspopulismus und Nationalsozialismus sind untrennbar miteinander verbunden.
One Response
Maria Sowa
Na bravo, wir wachen wieder einmal viel zu spät auf, weil sich unsere Politiker -nicht erst jetzt- nur um sich selbst und um die eigene Macht drehen. Es geht schon lange nicht mehr um uns, sondern nur noch um Selbstdarstellung und Erhaltung der von der Industrie in Aussicht gestellten Pfründe.
Warum wundern wir uns darüber, dass gerade aus dem Osten unserer Republik die deutlichen Zeichen der Unzufriedenheit kommen? Der Wunsch nach Wiedervereinigung ist von dort ausgegangen und wir hatten nichts Besseres zu tun, als den Geschäftemachern aus dem Westen die Möglichkeit zu bieten, sich zu bereichern, statt eine gute Infrastruktur aufzubauen. Wir sollen erst jetzt aufwachen, wo es schon wieder so weit ist, das Schüler aufgefordert werden, wenn sich Lehrer politisch äußern? Vor 1933trugen viele heimliche Parteigenossen ihr Parteiabzeichen versteckt hinter dem Revers und holten es eifrig hervor, als die Wahl gewonnen wurde. Zeigt die Hydra schon ihr hässliches Gesicht? Armes Deutschland.