Hilfe für Kinder mit Behinderung notwendig
Das Friedensdorf beendete seine 7-tägige Projektreise nach Tadchiskistan. Bei der Reise ging es um die Hilfsprojekte der Partnerorganisation vor Ort, aber auch um Kinder, die zur medizinischen Behandlung ins Friedensdorf kommen sollen. Außerdem konnten sechs Friedensdorf-Kinder, die die Behandlung in Deutschland abgeschlossen haben, ihre Eltern zuhause wieder in die Arme schließen.
Obwohl der Bürgerkrieg in Tadschikistan seit 1997 beendet ist, ist die Hilfe von Friedensdorf International seit 25 Jahren unerlässlich. Ein Großteil der Bevölkerung ist bitterarm und die medizinische Infrastruktur ist nach wie vor ungenügend. Außerhalb der Hauptstadt und fernab von gepflasterten Straßen ist die Armut stark spürbar.
Seit 2005 arbeitet Friedensdorf International mit der Partnerorganisation „Dechkadai Sulh Derewnja Mira“ (Übersetzt: Friedensdorf) zusammen. Die tadschikische Organisation bereitete ein kompaktes Programm für die Friedensdorf-Mitarbeiter vor, in dessen Rahmen Kinder in verschiedenen Städten vorgestellt wurden. Außerdem konnte das eigene Hilfsprojekt begutachtet werden, bei dem Friedensdorf International unter anderem im Jahr 2016 einen Physiotherapie-Raum finanzierte, in dem kranke und verletzte Kinder bis heute therapiert werden können.
Insgesamt wurden dem Friedensdorf-Team rund 200 Kinder zur medizinischen Behandlung in Deutschland vorgestellt. „In den Kindervorstellungen sehen wir leider immer wieder Kinder mit geistiger oder körperlicher Behinderung. Die betroffenen Eltern hoffen, dass eine Operation in Deutschland ihre Kinder heilen kann, aber diese Hoffnung können wir nicht erfüllen“, berichtet der stellvertretende Friedensdorf-Leiter Kevin Dahlbruch. „Deshalb ist es uns sehr wichtig, gemeinsam mit unserem Partner die Familien aufzuklären, dass ihre Kinder ein Leben lang auf die liebevolle Pflege angewiesen sein werden und es im Land Organisationen gibt, die sie dabei unterstützen können.“ Die Gründe für die hohe Anzahl der behinderten Kinder liegen sicherlich an der mangelhaften Versorgung der schwangeren Frauen. Das Resultat: Viele Familien, in denen jedes Mitglied seinen Beitrag zum Lebensunterhalt leisten muss, werden durch die Kinder mit Behinderungen stark belastet. In Deutschland ist die Förderung dieser Kinder selbstverständlich, in Tadschikistan nicht. Der tadschikische Staat bietet für die betroffenen Familien keinerlei Hilfe, die wenigen Hilfsorganisationen werden ausschließlich von ausländischen NGOs getragen.
Auf ihrer Reise begegnete das Team des Friedensdorfes ebenfalls ehemaligen Friedensdorf-Schützlingen wie Nigora. Sie ist mittlerweile selbstständig mit einem Catering-Dienst tätig, hilft seit Jahren bei den Kindervorstellungen in Tadschikistan mit und möchte gerne eigene Kinderhilfsprojekte auf die Beine stellen. „Es ist immer wieder toll zu sehen, wie die ehemaligen Friedensdorf-Kinder heranwachsen und kranke und verletzte Kinder in ihrem Land nicht vergessen. Nigora gibt die Hilfe weiter, die sie selbst durch das Friedensdorf erfahren hat“, erzählt Friedensdorf-Mitarbeiterin Claudia Peppmüller. Im Rahmen des Afghanistan-Kombinationseinsatzes im August werden wieder einige kleine Patienten aus Tadschikistan eine medizinische Behandlung in Deutschland durch Friedensdorf International bekommen können.
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