66. Hilfseinsatz für angolanische Kinder gestaltete sich schwierig

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Auf die medizinische Hilfe kann nicht verzichtet werden

6:10 Uhr in der Früh am Düsseldorfer Flughafen – Alles ist für die Ankunft der kleinen Patienten aus Angola vorbereitet. Sie haben eine weite Reise hinter sich und schauen nun neugierig aus dem Fenster. Was sie wohl in dieser fremden Welt erwartet? Mit Sicherheit eine lang ersehnte Heilung ihrer Krankheiten und Verletzungen und somit eine Chance auf ein gesundes Leben.

Einige Kinder machen vorsichtig den ersten Schritt aus dem Flugzeug, andere müssen von den Helfern die Ausstiegstreppe behutsam heruntergetragen werden. Viele der Kinder leiden unter einer schweren Knochenentzündung, die bis heute nicht in ihrem Heimatland ausreichend behandelt werden kann. Friedensdorf-Leiter Kevin Dahlbruch und sein Team sowie die Mitarbeiter der angolanischen Partnerorganisation des Friedensdorfes „Kimbo Liombembwa“ standen in Angola vor einer schwierigen Herausforderung. Durch die sinkende Anzahl der Krankenhaus-Freibetten erhielten deutlich weniger Kinder als sonst eine Zusage für ihre Reise nach Deutschland. „Die Anzahl der Freibehandlungen in Krankenhäusern spielt dabei eine ausschlaggebende Rolle und das Friedensdorf ist permanent auf der Suche nach neuen Behandlungsplätzen. Das ist eine große und zentrale Herausforderung für die Einzelfallhilfe in der Zukunft“, so Kevin Dahlbruch.

Damit eine Heilbehandlung in Deutschland erfolgen kann, benötigt jedes Kind für den Visaantrag einen Pass. In Angola sollten kranke und verletzte Kinder  ihren Pass eigentlich kostenlos erhalten. Doch besonders in den Provinzen beobachtet unser Team von Hilfseinsatz zu Hilfseinsatz, dass sich die Bearbeitungszeit so stark verlängert, dass das Kind nicht mit zur medizinischen Versorgung nach Deutschland fliegen kann.

Besonders gerührt hat das Team der Kinderhilfsorganisation, wie ehemalige Patienten - die selbst vor Jahren eine Behandlung durch das Friedensdorf erhielten - bei den unterschiedlichen Organisationsabläufen in Angola mithelfen. „Zu sehen, dass sie außer ihrer Gesundheit auch den Willen mit nach Hause gebracht haben, selbst etwas zu verändern, ist für uns das Größte“, freut sich Kevin Dahlbruch.

Im Gegenzug sind im Rahmen des Einsatzes fast 50 Kinder nach der Behandlung in Deutschland zu ihren Familien zurückgekehrt. Das Friedensdorf möchte sich im Namen der Familien bei den kooperierenden Krankenhäusern dafür herzlich bedanken. Der Charterflug wurde erneut von den Sternstunden e.V. des Bayerischen Rundfunks finanziert. Darüber hinaus ist Friedensdorf International für die Unterstützung des Düsseldorfer Flughafens, der Deutschen Botschaft in Luanda, die Hilfe der Fahrer vom Deutschen und Bayerischen Roten Kreuz und der Oberhausener Verkehrsbetriebe STOAG sowie allen ehrenamtlichen Helfern besonders dankbar.

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