Friedensdorf half nach Tsunami auf Sri Lanka schnell

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Vor 15 Jahren startete am 30. Dezember eine Transportmaschine des Friedensdorfes. An Bord 60 Tonnen Hilfsgüter für die Tsunamiopfer.

Sie war das erste Hilfsflugzeug einer zivilen NGO, das nach dem Tsunami vom 26. Dezember 2004 am Morgen des 31. Dezembers Sri Lanka erreichte. Die Iljuschin 76, gechartert vom Friedensdorf, war bereits am 30. Dezember in Düsseldorf mit 60 Tonnen Hilfsgütern beladen worden und sofort gestartet. Schnell hatte der damalige Leiter des Friedensdorfes, Ronald Gegenfurtner reagiert. Aus den Niederlanden kaufte man sogenannte New Emergency Health Kits ein. Notfallsortimente, die alle wichtigen Medikamente und Ausrüstungsgegenstände für Katastropheneinsätze enthielten. Sie stellten die basismedizinische Versorgung von etwa 200.000 Menschen über 3 Monate hinweg sicher. Und sie halfen später, ganze Dörfer auf der schönen, aber teils zerstörten Insel unterhalb Indiens mit medizinischer Ersthilfe zu versorgen. Ein Lastwagen mit „Medikits“, erreichte Tage nach der Welle als allererste Hilfe ein Dorf im Nordosten, das völlig übersehen worden war. Hier rettete die Hilfe aus dem Ruhrgebiet zweifellos Leben.

In den darauffolgenden Wochen waren es neben den 60 Tonnen Ersthilfe noch einmal 150 Tonnen Hilfsgüter, die das Friedensdorf zur notleidenden Bevölkerung nach Asien brachte.

Dort hatte am 26.Dezember morgens zwischen 8:40 und 9:10 Uhr der verheerende Tsunami tausenden Menschen das Leben genommen. Ganze Dörfer machte die Welle dem Erdboden gleich. Den Helfern aus Oberhausen war es damals wichtig, besonders entlegene Dörfer und Gebiete im Bürgerkriegsgebiet mit ihrer Hilfe zu erreichen. Was auch gelang, allerdings auch nicht ungefährlich war. Dort, an der damals noch umkämpften Ostküste, erschwerten neben dem nicht abfließenden Wasser auch freigewordene Minen die Hilfsarbeit. In den darauffolgenden Hilfsflügen hatten Flugzeuge wie eine eigens gecharterte Boeing 747 neben einer Wasseraufbereitungsanlage vor allem eine große Menge von Antibiotika, Schmerzmittel sowie Hepatitis-, Typhus- und Tetanus-Impfstoffe an Bord.

Aus dem gesamten Bundesgebiet erreichten das Friedensdorf Sach- und Geldspenden. Erwähnenswert damals war die Initiative der Berufsfeuerwehr Oberhausen, die in der Woche nach Weihnachten eine beispiellose Sammelaktion ins Leben gerufen hatte. 15 Tonnen Sachspenden, auch von zahlreichen Ruhrgebietswehren und vom Niederrhein kamen im Friedensdorf an. Verbands- und Sanitätsmaterialien, medizinisch-technisches Gerät sowie Medikamente wurden in Krankenhäusern, Apotheken und bei niedergelassenen Ärzten gesammelt. Bei allen drei Hilfsflügen konnte sich das Friedensdorf auf die Hilfe der Bundeswehr verlassen, die allein damals 16 Tonnen Verbands- und Sanitätsmaterialien sowie Decken bereitstellte.

In Solingen im Bergischen Land hatten Leser des Solinger Tageblattes bei der Aktion „Solingen hilft Sri Lanka“ fast 250.000 Euro gesammelt. Rund 80.000 davon gingen an das Friedensdorf.

Text und Fotos: Uli Preuss

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