US-Präsident Trump erlaubt den Einsatz von Landminen

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Ein großer Schritt zurück

Mit Erschrecken nehmen wir wahr, dass US-Präsident Donald Trump den Einsatz von Landminen für das amerikanische Militär, nach der Einschränkung Obamas 2014, wieder erlaubt hat. Dies ist ein großer Schritt in die falsche Richtung – Über 160 Staaten haben mit der Ottawa-Konvention vor mehr als 20 Jahren diese grausamen Waffen verboten. Es sollen "intelligente" Landminen eingesetzt werden, die sich nach 30 Tagen selbst zerstören. Gebiete oder Stützpunkte dürfen jedoch dauerhaft mit Minen geschützt werden, die nach Bedarf aus der Ferne scharf gestellt werden können.

Landminen sind eine Massenvernichtungswaffe in Zeitlupe. Sie sind günstig, schnell zu verbreiten und richten noch Jahrzehnte nach Ende eines Krieges schwere Schäden an. Eine Mine reagiert auf einen Schritt, ist nahezu unsichtbar und wird mit dem Ziel zu töten abgelegt – dabei kann sie nicht zwischen den schweren Stiefeln eines Soldaten oder den zarten Sandalen eines Kindes unterscheiden. Die meisten Landminen-Opfer sind Zivilisten.

Auch die Arbeit des Friedensdorfes kommt mit dem Thema immer wieder schmerzlich in Berührung – sei es in der Vergangenheit oder der Gegenwart:

In der Zeit des bis 2002 anhaltenden Bürgerkrieges in Angola wurden unzählige Landminen deponiert. Während viele von ihnen bereits während der Zeit des Krieges unzählige Menschen töteten, rissen viele erst Jahre später unschuldige Menschen in den Tod oder verletzten sie stark. Auch wenn die Situation diesbezüglich in Angola heute nicht mehr so prekär ist, wie noch vor 20 Jahren, so wird das süd-west-afrikanische Land noch lange mit den Folgen der Landminen belastet werden.

Auch durch das langjährige Einsatzgebiet Afghanistan ist das Friedensdorf bereits oft mit den Folgen von Landminen konfrontiert worden. Eine statistische Erhebung aus 2018 belegt, dass diese Konfrontationen weiter anhalten werden: Allein im Jahr 2018 wurden über 2.200 Tote durch die perfiden Kriegswaffen registriert, wodurch Afghanistan zu denjenigen Ländern zählt, die am meisten von Landminen betroffen sind.

Das Militär der USA ist aktuell in Afghanistan aktiv. Wir befürchten, dass sich nun die Zahl der Verletzten und Toten durch Minen erhöht und somit auch mehr Kinder und Familien betroffen sein werden. Mit der Ottawa-Konvention wurde bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung gemacht, um weltweit Menschen vor den grauenhaften Waffen zu schützen. Der große Schritt zurück, den US-Präsident Trump einleitet, bringt uns alle dem Krieg wieder ein Stück näher und entfernt uns vom friedlichen Miteinander!

4 Responses

  1. Marlis Knappe
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    Steht da Niemand für auf? Das dürfen wir doch nicht zulassen, wir, die viele solcher Kinder sehen die auch durch Tretminen verletzt wurden. Gerade in Afghanistan ist da viel Unglück geschehen. Ich bin am überlegen, wie man sich dafür als Freundschaftskreis einsetzen kann. Warum nicht Unterschriften sammeln gegen diese Entscheidung des Präsidenten von Amerika? Ich weiß auch, dass dieses nur ein Zeichen ist, aber sollen wir die Hände in den Schoss legen und warten bis wieder ein Kind schwer verletzt wird?
    Marlis Knappe, Freundschaftskreis Mayen

  2. Maria Sowa
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    Wenn Trump die nächste Wahl gewinnt, wird es nicht mehr heißen „Gott schütze Amerika“
    sondern „Gott schütze uns vor Amerika“

  3. Marlis Knappe
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    President of the United States, Präsident der Vereinigten Staaten

    Donald Trump – Weißen Haus – Washington – 1600 Pennsylvania Avenue

    Sehr geehrter Herr Präsident, wir möchten Sie bitten Ihren Beschluss – die Tretminen wieder zuzulassen – dringend zu überdenken. Einige von uns sind ehrenamtliche Betreuer der kriegsverletzten Kinder aus aller Welt. Besonders aus Afghanistan sehen wir verletzte Kinder, die das Friedensdorf nach Deutschland holt. Die Kinder bekommen bei uns Hilfe in Krankenhäusern und liebevolle Betreuung durch uns. Wir geben ihnen auch den Frieden, den sie suchen, ehe sie wieder gesund zu ihren Eltern fliegen.

    Wir wissen, dass auch Sie Kinder mögen.

    Sie selbst waren bei einer DEMO dabei „Für das Leben“!

    Wollen Sie wirklich, dass Generationen nach uns noch Opfer dieser heimtückischen Waffe werden?

    Keiner kann abschätzen, wer dann diese Opfer sein werden: Kinder, schwangere Frauen, Zivilisten, Freunde oder Feinde…

    Wollen Sie das wirklich???

    Tretminen sind das widerlichste, was ein Mensch sich ausdenken kann, um Kriege zu führen. Wir bitten Sie, im Namen der vielen Kinder in unserer Welt, ändern Sie Ihren Beschluss!

    Marlis Knappe, Mayen, Deutschland

    Elvira Pellin, St. Sebastian, Deutschland

    Steffi Ruppert Welling, Deutschland

    Monika Pazelt, Kottenheim, Deutschland

    Vera Oelmann, Hannover, Deutschland

    Monika Müller, Mayen, Deutschland

    Anne Zegoreitis, Hannover, Deutschland

  4. Marlis Knappe
    | Antworten

    Gerade hat unser OB in Mayen auch unterschrieben. Wir sammeln, aber manchen fehlt der Mut. Leider…..

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