Ein Privileg, das geschätzt und aktiv erhalten werden muss - 75 Jahre ohne Krieg
Vor genau 75 Jahren wurde der Krieg in Deutschland mit der Kapitulation der Wehrmacht beendet. 19 Tote pro Minute, insgesamt 55 Millionen Opfer – Zahlen wie diese versuchen nur annähernd ein Bild des Zweiten Weltkrieges zu vermitteln. Die Aufarbeitung dieser Zeit brauchte viele Jahrzehnte und kann auch heute noch lange nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Rassismus ist tief in einigen Teilen der Gesellschaft verankert und zeigt sich in den letzten Jahren immer offener auch im gesellschaftlichen Diskurs. Diese menschenfeindlichen Ansichten dürfen nicht normalisiert werden und auch in Zeiten wie diesen ist es wichtig, daran zu erinnern: Frieden ist ein Privileg und ein jeder und eine jede muss sich dafür einsetzen, damit er erhalten bleibt.
Durch den Holocaust wurden schätzungsweise 6 Millionen Juden aus Fremdenhass getötet. Heute trifft uns zwar keine direkte Schuld mehr, jedoch tragen wir als Mitglieder der deutschen Bevölkerung eine besondere Verantwortung. 1967 packte einige Menschen aus dieser Verantwortung heraus der Tatendrang und sie hatten eine Vision: Hilfe für die unschuldigsten Opfer von Krieg und Gewalt. Sie errichteten 21 Jahre nach dem Kriegsende eine Einrichtung, die für Hoffnung und Menschlichkeit stehen sollte - Das Friedensdorf.
Auch heute blicken wir nach über 30 Jahren der Hilfe nach Afghanistan. Leider müssen wir feststellen, dass selbst eine Pandemie, die das alltägliche Leben und die Wirtschaft auf der ganzen Welt stillgelegt hat, die Waffen nicht zum Schweigen bringt. Wir appellieren eindringlich daran, die Waffen ruhen zu lassen.
Foto: Oberbürgermeisterin Luise Albertz bei der Heimweihe 1968
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