Kriegen und Krisen ein Gesicht geben
Der Solinger Journalist Uli Preuss erzählt, was ihn mit dem Friedensdorf verbindet
Entweder man macht mit oder hält es nicht aus. Als ich als junger Journalist 1987 zum ersten Mal auf Friedensdorf-Kinder traf, war schnell klar: Ich mache mit. Seitdem habe ich die Geschichte des Friedensdorfes über Jahrzehnte auf Einsätzen, in Wort und Bild und mit Vorträgen begleitet.
Heute, nach gut 43 Jahren Förderarbeit, bin ich immer noch genauso felsenfest vom Sinn und Zweck dieser Kinderhilfsorganisation überzeugt. Friedensdorfarbeit, das heißt im Ergebnis tausenden Kriegskindern geholfen zu haben und die Not der Kriegsgenerationen in Form ganzer Familien wenigstens ein wenig zu lindern. Und nicht zuletzt heißt es auch, den Menschen in der hellerleuchteten Zivilisation eines deutschen Wohlstandsstaates die grausame Wirklichkeit in aktuell fast 30 Kriegs- und Krisengebieten nahe zu bringen.
Immer wenn ich von gut einem Dutzend Einsätzen aus Afghanistan, Angola oder Asien zurückkam, war ich erfüllt davon, etwas sehr Sinnvolles getan zu haben. Dabei sind es oft die Einzelschicksale, die berühren. Die Intention dieses Tuns wird im Talmud, in Bibel oder Koran gleichermaßen beschrieben. Sinngemäß heißt es da: Rettest Du einen, so ist es, als hättest Du die Welt gerettet.
Es sind nicht die Massen, derer man sich annehmen muss. In unserem Land kann sich jeder Starke einen Schwachen schultern. Gelänge das in Vollendung, wäre allen geholfen.
Schreibe einen Kommentar