Armenischer Friedensdorf-Partner bittet um Hilfe

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Geplante Hilfsaktion für Kriegsopfer

Der Krieg um die Region Bergkarabach verschwand aus der Medienberichterstattung bereits weitestgehend, bevor er richtig begonnen hatte. Doch die Situation hat sich keineswegs beruhigt – in Gegenteil. Zigtausende Menschen mussten ihre Heimat in der Region Bergkarabach aufgeben. Laut Angaben der Friedensdorf-Partnerorganisation, der Armenischen Kinderassoziation, haben mindestens 55.000 Menschen bisher in der Hauptstadt Jerewan Schutz gesucht und zusätzlich sind zahllose Geflüchtete in Dörfern und Städten in Armenien untergekommen. Zudem sind unzählige Zivilisten und darunter auch viele Kinder bereits verletzt oder getötet worden. Die meisten Verletzungen bei Kindern sind durch einstürzende Gebäude oder Streumunition entstanden. Den Einsatz von Streubomben, die allein der Massenverwundung und -vernichtung dienen, verurteilen nicht nur wir, sondern auch das humanitäre Völkerrecht, aufs Tiefste.

Die Armenische Kinderassoziation in Jerewan hat uns dringlichst um Hilfe für die Kinder und Familien gebeten, die nun unter diesem Konflikt leiden müssen. „Wir wollen keinen Krieg. Dieses Mal ist es anders, als bei vergangenen Eskalationen, denn die Einmischung von außen macht uns besonders große Angst“, so Varuzhan von der Friedensdorf-Partnerorganisation. Er fügt hinzu: „Überall ist die Verzweiflung der Bevölkerung spürbar. In Stepanakert, der Hauptstadt der Region Bergkarabach, leben mittlerweile viele Menschen in Bunkern oder Kellern. Kürzlich ist sogar ein Baby in einem solchen Bunker auf die Welt gekommen. Es ist einfach nur grausam, in was für eine Situation dieses unschuldige Kind hereingeboren wurde.“

Das Friedensdorf stellt nun eine Hilfsaktion auf die Beine, die eine medizinische Erstversorgung der vertriebenen Menschen – vor allem der Kinder – aus Bergkarabach und den Grenzgebieten unterstützen soll. Das Gesundheitssystem vor Ort ist durch die Versorgung der Kriegsopfer und die zusätzlich immer mehr werdenden Covid-19 Patienten mittlerweile an seine Grenzen gestoßen. Für die medizinische Versorgung der jungen Opfer von Streubomben werden unter anderem Schmerzmittel, Antibiotika und Verbandsmaterial dringend benötigt, die das Friedensdorf auf dem schnellsten Wege vor allem in Krankenhäuser mit Kinderkliniken zu bringen plant.

„Es geht jetzt darum, einfach und schnellstmöglich Hilfe für die betroffenen Kinder und ihre Familien zu leisten. Dabei ist es uns egal, welche Seite „angefangen“ hat. Wir appellieren weiterhin dringlichst daran, die Waffen ruhen zu lassen. Ein Krieg ist niemals die richtige Lösung, sondern fordert nur noch mehr unschuldige Opfer. Wir sehen im Friedensdorf jeden Tag die Grausamkeiten, die Kriege weltweit anrichten“, betont Friedensdorf-Leiterin Birgit Stifter.

 

Foto: Toby Binder. Das Friedensdorf hilft seit 53 Jahren Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten.

2 Responses

  1. Anne Below
    | Antworten

    Hallo liebe Friedensdorfler, mir ist es nur möglich, 50 Euro zu spenden. ..Ich hoffe, ihr könnt es für notwendige Versorgungen gebrauchen. Liebe Grüsse an alle Anne

  2. George Terzakis
    | Antworten

    Europa sollte dich schämen .. wir haben diese wunderbaren , stolzen und starken Menschen , die ersten Christen , ein Volk das nicht nur den einen grossen von 1915 , sondern viele Volkermorde erlebt hat, wir haben sie im Stich gelassen . Fluch und Schande über unsere Kõpfe …

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