Friedensdorf sichert Versorgung für Kinder in Afghanistan und Zentralasien

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Hilfseinsatz bringt genesene Kinder in ihre Heimat

Am 17. Februar 2021 konnten 33 Kinder ihre langersehnte Heimreise nach Afghanistan und Zentralasien antreten. Mit an Bord des Charterflugzeugs waren auch medizinische Hilfsgüter und wichtige Dauermedikamente für ehemalige Friedensdorf-Patientinnen und -Patienten.

Wie wertvoll die Gesundheit ist, führt uns täglich die andauernde Corona-Pandemie vor Augen. Kinder in Kriegs- und Krisengebieten wuchsen auch schon vor der Pandemie in einer anderen Realität auf. Dort kann leider schnell aus einer kleinen Verletzung eine schwere Knochenentzündung werden, wenn die Wunde nicht richtig versorgt wird. Auch Verbrennungen, die beispielsweise durch das Explodieren einer Gasflasche entstehen können, werden oftmals nicht ausreichend behandelt und die Kinder erleiden schwere Bewegungseinschränkungen durch Narbenverwachsungen.

Dies sind nur zwei Beispiele, die deutlich machen, wie wichtig eine grundlegende medizinische Versorgung ist. In Afghanistan und Zentralasien leben hunderte von Kindern, denen es bereits so ergangen ist. Zu ihrem Glück konnten sie mit dem Friedensdorf nach Deutschland fliegen und hier die notwendige medizinische Behandlung erhalten. Mittlerweile sind viele von ihnen bereits erwachsen, aber weiterhin auf wichtige Medikamente angewiesen. Diese erhalten sie normalerweise über die halbjährlich stattfindenden Hilfseinsätze. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und den damit verbundenen Planungsunsicherheiten befanden sich im Charterflugzeug des aktuellen Hilfseinsatzes nun gleich für ein ganzes Jahr die Medikamente für rund 180 ehemalige Patientinnen und Patienten aus Afghanistan, Tadschikistan, Usbekistan und Georgien. 180 weitere Gründe, wieso dieser Hilfseinsatz so wichtig ist.

Abrahim aus Afghanistan war 1994 im Friedensdorf und erhält immer noch wichtige medizinische Hilfsmittel

In den letzten Wochen haben 33 Kinder, deren Behandlung abgeschlossen ist, fleißig die Taschen für ihre Heimreise gepackt. Das Packen der Reisetasche ist dabei im Friedensdorf ein wichtiges Ritual. Neben den Erinnerungsstücken für sich selbst, bringen die Kinder am liebsten Geschenke für ihre Familien mit. So füllt sich die Tasche schnell mit einem T-Shirt für Mama, einer Hose für Papa und einem Kleid für die Schwester. Doch das größte Geschenk, das sie mit nach Hause bringen, passt in keine Tasche: ihre Gesundheit! Nachdem sich die Kinder von ihren neu gewonnenen Freunden im Friedensdorf verabschiedet hatten, konnten sie es kaum erwarten, ihre Familien endlich wiederzusehen und sie wieder in die Arme zu schließen.

Leider können bei diesem Charterflug erneut keine neuen Patientinnen und Patienten mit nach Deutschland gebracht werden. „Die Pandemie und die damit einhergehende Auslastung der Krankenhäuser lässt es momentan leider weiterhin nicht zu, neue kranke und verletzte Kinder für eine medizinische Behandlung nach Deutschland zu holen. Für diese Kinder, die beispielsweise an einer Knochenentzündung leiden und auf ihre Behandlung in Deutschland warten müssen, wird die Lage immer dramatischer“, betont Friedensdorf-Leiter Kevin Dahlbruch, der den Charterflug begleitete.

Der Charterflug wurde erneut durch „Sternstunden e. V.“, die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunk, finanziert. Wir danken auch den Oberhausener Verkehrsbetrieben STOAG und dem Düsseldorfer Flughafen für die wertvolle Unterstützung bei der Durchführung dieses Hilfseinsatzes. Auch der Virologie des Uniklinikum Essen danken wir herzlich dafür, dass sie die Durchführung der Covid-19-Tests für die Kinder und das Friedensdorf-Team wieder ermöglicht hat.

One Response

  1. Birgit Seubert
    | Antworten

    Vielen Dank für euren Mut in dieser schweren Zeit für Kinder, die auch schon vor „Corona“ viel Schweres erlebt haben. Es kehren 33 mal Lebensfreude und Zuversicht zurück.

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