Kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Tadschikistan und Kirgistan

Eskalation an einer Wasserversorgungsstation

Mitte vergangener Woche eskalierte der Konflikt um eine Wasserversorgungsstation an der Grenze zwischen Kirgistan und Tadschikistan. Mindestens 30 Soldaten kamen dabei ums Leben, etliche wurden verletzt und zehntausende Menschen aus den Grenzregionen mussten ihr Zuhause verlassen. Wir sind erleichtert, dass mittlerweile die Waffen ruhen und die Verhandlungen auf diplomatischer Ebene geführt werden.

Der Konflikt in der Grenzregion besteht schon seit der Gründung der ehemals sowjetischen Staaten im Jahr 1991 und wird durch den Klimawandel immer weiter verschärft. Es geht hierbei um ein ganz wesentliches Gut: Wasser. Das „Ferghana-Tal“, welches zu Tadschikistan, Kirgistan und Usbekistan gehört, ist eine besonders fruchtbare Region, da schmelzendes Eis und Schnee der umliegenden Gebirge den dortigen Boden bereichern und feucht halten. Die restlichen Gebiete der Staaten sind jedoch als Folge des Klimawandels immer mehr von Trockenheit und Unwettern betroffen. Die Landwirtschaft leidet darunter stark.

Hinzu kommen die vielen sozialen Probleme aufgrund der Corona-Pandemie. Zahllose Menschen haben in Tadschikistan und Kirgistan ihren Arbeitsplatz verloren. In beiden Staaten gibt es zudem viele Familien, die auf Wanderarbeit in Russland angewiesen sind. Durch die anhaltende Corona-Pandemie ist dies seit über einem Jahr nicht oder nur sehr erschwert möglich.

Friedensdorf International hilft seit vielen Jahren sowohl in Tadschikistan (seit 1994) als auch in Kirgistan (seit 2013). Aus beiden Ländern kommen bis heute Kinder im Rahmen der Einzelfallhilfe für eine medizinische Behandlung nach Deutschland. Hier im Friedensdorf lernen sie sich kennen und schließen Freundschaften. Wir hoffen, dass sie diese Erfahrung als kleine „Friedensbotschafter“ in ihre Heimat tragen werden.

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