Nach der Ankunft im Friedensdorf steht nun für die Kinder erstmal Erholung von der langen Reise auf dem Plan.
Friedensdorf-Hilfe geht weiter
Endlich! Am 20. Mai sind in Deutschland 15 kranke und verletzte Kinder gemeinsam mit unserer Partnerorganisation „Soglom avlod uchun“ aus Usbekistan am Flughafen in Frankfurt am Main gelandet. Erstmalig seit Beginn der Corona-Pandemie konnten Kinder aus Usbekistan nach Deutschland kommen. Hinter den Mädchen und Jungen liegt eine lange Reise, die sie nun ins Friedensdorf in Oberhausen geführt hat. Im Gegenzug konnten drei genesene usbekische Kinder ihre langersehnte Heimreise antreten.
Unter den Neuankömmlingen ist auch die kleine Shakzoda*. Mit ihren 4 Jahren hat sie schon vieles erlebt, was wir uns gar nicht vorstellen mögen. Sie kommt aus der Region Bukhara, die im letzten Jahr von einem schweren Staudammunglück betroffen war. Das Friedensdorf sendete damals große Mengen Hilfsgüter, um die Menschen in Not zu unterstützen. Als Baby hat Shakzoda starke Verbrennungen durch ein Feuer erlitten. Nun sind die Narben so schlecht verheilt, dass sie beide Hände so gut wie gar nicht mehr benutzen kann und auch ihr Gesicht ist von dem Feuer stark gezeichnet. Die Ärztinnen und Ärzte in Usbekistan konnten ihr nicht mehr helfen – daher ist das tapfere Mädchen nun im Friedensdorf.
Normalerweise fliegen die Kinder aus Usbekistan über einen Charterflug gemeinsam mit Kindern aus Afghanistan, Kirgistan und Tadschikistan nach Deutschland. Dieser war leider aufgrund der Pandemie seit über einem Jahr nicht möglich, doch die Not ist weiterhin groß. Somit hat die usbekische Partnerorganisation die weite Reise auf sich genommen, um die Friedensdorf-Kinder per Linienflug zu begleiten. Einige der Kinder kennen das Friedensdorf bereits und kommen nun zum zweiten Mal zu ihrer wichtigen Weiterbehandlung. Andere Kinder, so wie Shakzoda, sind zum ersten Mal in Deutschland.
Geplant ist, dass einige der kleinen Patientinnen und Patienten die ersten sein werden, die im neuen Eingriffsraum des Friedensdorfes ambulant operiert werden. Der Eingriffsraum im Erdgeschoss des neuen Rehabilitationszentrums mitten im Friedensdorf ist hierfür bestens vorbereitet und die Operationsteams stehen bereits in den „Startlöchern“. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen Kindern die Reise nach Deutschland ermöglichen konnten. Nun setzen wir gemeinsam mit den vielen kooperierenden Krankenhäusern sowie Ärztinnen und Ärzten alles daran, den Mädchen und Jungen ein Leben in Gesundheit zu ermöglichen“, erklärt Friedensdorf-Leiterin Birgit Stifter. „Das neue Rehabilitationszentrum mit ambulantem Eingriffsraum wird hierbei eine große Hilfe sein.“
Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Virologie des Uniklinikums Essen und dem Flughafen Frankfurt für die großartige Unterstützung bei diesem Hilfseinsatz.
* Name von der Redaktion geändert.
2 Responses
Marlis+Knappe
Die gute Arbeit geht weiter. Das freut mich für die kranken Kinder.
Birgit Seubert
Endlich ein Hoffnungsschimmer, danke für eure Energie für die Kinder und den Krankenhausbau – sehr schwer in einer Zeit, die soviel Energie abzieht! Wenn man die Kinder sieht, spürt man aber sofort wieder Energie.