Hilfe für 21 usbekische und kirgisische Kinder

 

Zu den Kindervorstellungen kamen auch ehemalige Friedensdorf-Patient*innen

Friedensdorf-Team bereitet Hilfseinsatz in Zentralasien vor

Rückblick auf den 9. Mai 2022: Elf genesene usbekische Kinder treten aus dem Terminal des Flughafens in Taschkent, um endlich ihre Familien wieder in ihre Arme schließen zu können. Das Empfangskomitee ist riesig, ebenso die Wiedersehensfreude. Für die genesenen Kinder bedeutet die Ankunft in Taschkent an diesem Abend der Beginn eines gesunden Lebens in ihrem Heimatland. Für Birgit Hellmuth und Jens Große-Weischede ist sie der Beginn einer zehntägigen Reise durch Usbekistan und Kirgistan, um erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder gemeinsam mit den Partnerorganisationen vor Ort Kinder aus den zentralasiatischen Ländern für eine medizinische Behandlung in Deutschland auszuwählen.

Zu den medizinischen Vorstellungen in zahlreichen usbekischen und kirgisischen Städten kamen im Laufe der ersten Maiwochen mehrere hundert Kinder mit ihren Familien. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen – in Usbekistan mit „Soglom avlod uchun - Stiftung für eine gesunde Generation“ und in Kirgistan mit „Together for Health“ – wurden 21 kranke und verletzte Kinder für den nächsten geplanten Zentralasien-Hilfseinsatz ausgewählt. 19 von ihnen kommen aus Usbekistan, zwei aus Kirgistan. Einige der Kinder leiden unter angeborenen urologischen Fehlbildungen. Ein Großteil der schwer verletzten usbekischen Kinder hat schwerste Verbrennungen in Folge von Haushaltsunfällen erlitten. „Wir sind tief erschrocken über die hohe Anzahl der Kinder mit massivsten Verbrennungen“, erzählt Birgit Hellmuth von den Eindrücken vor Ort. „Teilweise sind ihre Gesichter vollständig verbrannt, die Wunden und Narben ziehen sich bis zum Rücken hinunter. Solche Ausmaße haben wir so gehäuft in Usbekistan noch nie gesehen.“ Zwar konnten die Wunden der Kinder meist erstversorgt werden, doch oft mangelt es an der Weiterbehandlung. In Folge leiden die Kinder Monate oder Jahre später unter starken Narbenkontrakturen, die ihre Lebensqualität erheblich einschränken. Hier wird eine spezialisierte Behandlung nötig, die ihnen in Usbekistan nicht ermöglicht werden kann. Eine solche Behandlung macht nun das neue Medizin-Zentrum auf dem Oberhausener Gelände des Friedensdorfes und in schlimmeren Fällen eine Freibehandlung in einer Klinik möglich.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit seit vielen Jahren                 

Aus Usbekistan kommen seit nunmehr 20 Jahren, aus Kirgistan seit 2013 immer wieder kleine Patient*innen nach Deutschland. Die Zusammenarbeit mit den einheimischen Partnerorganisationen und Ärzt*innen im Rahmen der Einzelfallhilfe hat über viele Jahre tiefe Wurzeln geschlagen. Seit 2003 unterstützt Friedensdorf International zudem verschiedene Projektbereiche vor Ort, in deren Rahmen etwa in Usbekistan Operationen für Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten oder orthopädischen Problemen und kleinere plastisch-chirurgische Behandlungen durchgeführt werden können. Seit 2015 werden auch herzkranke usbekische Kinder unterstützt, denen in schwereren Fällen eine Behandlung in Indien ermöglicht wird. Auch Kinder in Kirgistan werden im Rahmen der Projektarbeit durch Spezialisten operiert, die entsprechend notwendige Ausrüstung wurde von Friedensdorf International zur Verfügung gestellt.

Die Eltern freuten sich sehr über die Kinderpost aus dem Friedensdorf

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