Eindrücke aus Kambodscha

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Seit dem 26. November 2022 befindet sich ein Friedensdorf-Team zu einer Projektreise in Kambodscha. In diesem Blog berichten uns Birgit Stifter und Claudia Peppmüller über ihre Eindrücke vor Ort.

Kambodscha, 26. November 2022:

 

Hallo Deutschland,

wir können es alle selbst noch nicht glauben. Nach gut drei Jahren konnten wir heute unseren Partner Chau Kim Heng im nordwestlichen Teil Kambodschas persönlich umarmen und Neuigkeiten austauschen. Schon kurz vor der Landung in Siem Reap ist uns aufgefallen, dass noch weite Teile dieser Region unter Wasser stehen. "Die Regenzeit ist in diesem Jahr ungewöhnlich heftig ausgefallen. So viel Regen haben wir noch nie gehabt," erklärt Chau Kim Heng während sich erneut ein Gewitter über ihm zusammenbraut. Es ist bitter, denn ein Großteil der Reisernte ist bereits für die Bauern verloren. Auch der Krieg in der Ukraine macht den Menschen schwer zu schaffen. "Die gestiegenen Preise in allen Lebensbereichen können die Ärmsten gar nicht mehr stemmen. Selbst die Menschen, die noch Geld haben, halten es zusammen. Die Folge ist, dass die Wirtschaft immer mehr zusammenbrechen wird," fürchtet unser Partner. Er ist nicht allein mit seinem Wunsch, dass endlich von beiden Seiten ein Friedensplan verhandelt werden sollte.


Euer Einsatzteam, Birgit Stifter und Claudia Peppmüller

Siem Reap, 27. November 2022:

 

Hallo Deutschland,

in jedem Haus lebt ein Hausgeist. Unser Hotelgeist wurde auch mit einem Frühstück versorgt. Die Kambodschaner sorgen so für ein freundschaftlichen Verhältnis. Wir wünschen euch einen guten Morgen.

 

Euer Einsatzteam, Birgit Stifter und Claudia Peppmüller

Battambang, 27. November 2022:

 

Hallo Deutschland,

schon oft haben wir euch über unsere Sozialprojekte in Kambodscha berichtet. Am 27. November haben wir als erstes die Müllsammlerfamilien in Battambang besucht. In den letzten drei Jahren hat sich einiges auf dieser Mülldeponie verändert. Inzwischen wurde die Trennung und Verwertung des Mülls stark ausgebaut. Mit dem professionellen Recycling-Center sind bessere Arbeitsbedigungen für die Müllsammler geschaffen worden. Auch an die Kinder wurde gedacht. Ein Fußballfeld ergänzt die bisherigen Förderprogramme für die Kinder. "Früher mussten die Kinder auf der Deponie mitarbeiten. Wir haben erreicht, dass die Eltern sich für ihre Kinder über die angebotenen geistigen und körperlichen Förderungen, wie z.B. Englischunterricht oder das Zirkusprojekt, freuen. Die Kinder sind unsere Zukunft," erklärt Chau Kim Heng. Die kleine Dorfgemeinschaft erwartete heute eine kleine Überraschung. An 51 Familien wurden Grundnahrungsmittel und Waschmittel verteilt. Eine wichtige Hilfe, gerade in Zeiten wo die Preise so stark steigen, dass für die Müllsammler selbst Reis zu einem Luxusgut wird.

 

Euer Einsatzteam, Birgit Stifter und Claudia Peppmüller

Battambang, 28. November 2022:

 

Hallo Deutschland,

gut 60 Kinder konnten es heute morgen kaum erwarten, dass wir in das SAB-Center kommen. Seit vielen Monaten haben die Kinder, welche auf der Mülldeponie leben gemeinsam mit den Kindern der umliegenden Bauern unterschiedliche tänzerische, artistische und schauspielerische Stücke geprobt. Gut zwei Jahre konnten sie aufgrund der Corona-Pandemie bzw. der restriktiven Maßnahmen sich nicht treffen und gemeinsam das Zirkusprojekt besuchen. In diesem Projekt lernen die Kinder wie wichtig gegenseitiger Respekt, Vertrauen und die Teamarbeit ist. Das so gewonne Selbstbewusstsein öffnet die Tür später vielleicht ein anderes Leben zu führen. Chau Kim Heng hat in seiner Rede gezielt erwähnt, dass auch Bildung der Schlüssel zu einem besseren Leben ist. Gleich drei junge Frauen, die als Kinder dieses Projekt besucht haben, waren heute vor Ort, um zu zeigen, dass sie Dank dieses Projektes einen anderen Weg eingeschlagen haben. Darüber werden wir später berichten.

 

Euer Einsatzteam, Birgit Stifter und Claudia Peppmüller

Phnom Penh, 29. November 2022:

 

Hallo Deutschland,

das zweite Sozialprojekt, welches wir schon seit 2016 fördern, ist der Kindergarten Somersault im Comped Home am Stadtrand von Phnom Penh. Die Nähe zur zentralen Mülldeponie ist nicht zufällig gewählt worden. Das Angebot richtet sich vor allem an die Kinder der Müllsammler, die kostenlos an sieben Tagen ihre Kinder in 5 Fächern Schulen lassen können. Zum Bedauern von Chau Kim Heng kommen von den rund 100 angemeldeten Kindern nur 30 % der Kinder von der Deponie. Dass Mathematik, Englisch, Naturkunde, Khmer oder kleine Experimente den Kindern Freude bereiten, haben sie uns heute voller Stolz vorgeführt. Belohnt wurden die Drei- bis Sechsjährigen mit kleinen Naschereien oder Schulmaterial für die 1. Klasse.


Immer um die Mittagszeit essen die Kinder gemeinsam. Am 1. Dezember fangen die Kindergarten-Ferien an. Damit die Müllsammlerkinder gestärkt in den Kindergarten zurückkehren, haben wir heute auch Grundnahrungsmittel für einen Monat an die Familien übergeben.

 

Euer Einsatzteam, Birgit Stifter und Claudia Peppmüller

Phnom Penh, 30. November 2022:

 

Hallo Deutschland,

leben die Menschen auf dem Müll , so wie in Battambang, müssen sie nichts bezahlen. Das sieht in Phnom Penh anders aus. Hier leben die Müllsammler am Rand der zentralen Deponie. Für die folgenden Unterkünfte müssen Sie monatlich 15 $ an Miete zahlen. Mit Strom kommen noch einmal 15 $ dazu. Der Kilopreis für Plastik liegt aktuell bei 1 Cent! Das ist vielleicht einer der Gründe, weshalb die Bildungsangebote für die Kinder scheitern. Jede helfende Hand wird gebraucht.

 

Euer Einsatzteam, Birgit Stifter und Claudia Peppmüller

Trapeang Pring, 1. Dezember 2022

 

Hallo Deutschland,

wie notwendig der Bau von Basisgesundheitsstationen (BGS) ist, haben wir auf der Fahrt in die Gemeinde Trapeang Pring gesehen. Sie liegt sehr ländlich, die Menschen leben hier von ihrer Arbeit auf den Kautschuk-und Erdnussplantagen. "Wenn wir krank werden müssen wir 15 km fahren, um eine medizinische Versorgung zu bekommen, " erklärt der 72-jährige Dorfvertreter Vaesna während unserer Besichtigung der 41. BGS. Er mutmaßt, dass sein Leben vielleicht anders verlaufen wäre, wenn er schneller an eine medizinische Versorgung für sich und seine Familie gekommen wäre. Bis 1994 besaß er ein Haus, seiner Familie ging es finanziell gut. Dann erkrankten seine Frau, seine zwei Kinder und er. Lange war nicht klar, was allen fehlte und man erklärte ihm, dass die Familie unter einem Fluch stünde. Das Ende vom Lied war, dass er alles was er besaß verkaufen musste, um die vielen Behandlungen zu finanzieren.
Rund 10.000 Menschen können jetzt von der neuen BGS medizinisch versorgt werden. Wir hoffen, dass sich die Geschichte von Vaesna nun für niemanden so wiederholen wird.
 
Euer Einsatzteam, Birgit Stifter und Claudia Peppmüller
 

Toul Snoul, 3. Dezember 2022:

 

Hallo Deutschland,

Unsere Projektreise neigt sich dem Ende. In der Gemeinde Toul Snoul sind bereits fast 100 Mütter glücklich, dass sie ihre Babies unter sehr guten Bedingungen zur Welt bringen konnten. Diesen Entbindungstrakt haben wir in diesem Jahr finanziert.

 

Euer Einsatzteam, Birgit Stifter und Claudia Peppmüller

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