Das Friedensdorf ist in und rund um Oberhausen vor allem für eines bekannt: die medizinische Einzelfall- und Projekthilfe für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten. Die hohe Verantwortung, die das Friedensdorf wahrnimmt, bezieht sich nicht allein auf die Schützlinge der Nichtregierungsorganisation: Ebenso gehört es seit der Gründung zu einer der Kernaufgaben, das friedliche Miteinander zu fördern. Diese Aufgabe wird seit 1986 durch das Friedensdorf Bildungswerk in friedenspädagogischen Seminaren und Veranstaltungen in vielen Formen realisiert.
Genau wie die zahlreichen Herausforderungen, die diese Aufgabe mit sich bringt, verändert sich mit dem Zeitgeschehen auch die Auffassung, was für ein friedliches Miteinander notwendig oder auch hinderlich ist. Eines steht jedoch fest: Atomwaffen sind eine Bedrohung für unsere Existenz. Die nachhaltige Zerstörungskraft und ihr unberechenbarer Einsatz macht sie zu einer der größten Gefahren der Menschheit. Deshalb gedenken wir im Sinne einer intakten Erinnerungskultur jedes Jahr der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki, um an die vernichtenden Auswirkungen zu mahnen. Folglich liegt es nahe, sich gegen nukleare Waffen stark zu machen, weshalb sich Friedensdorf International der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN – International Campaign to Abolish Nuclear Weapons) angeschlossen hat, um aktiv einen Teil für eine atomwaffenfreie Zukunft beizutragen.
ICAN setzt sich seit der Gründung im Jahr 2007 auf internationaler Ebene für die Abschaffung und Ächtung von Atomwaffen ein. Durch Informationsvermittlung über soziale Medien oder in Workshops möchte das internationale Bündnis, dass 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, das zivilgesellschaftliche Bewusstsein für die Bedrohung durch Atomwaffen zu schärfen. Darüber hinaus arbeitet ICAN mit Regierungen zusammen, um diese dazu zu bewegen, dem Atomwaffenverbotsvertrag beizutreten und zielführende Schritte zur nuklearen Abrüstung zu unternehmen.