Nachhaltig helfen
Projektarbeit in Vietnam und Kambodscha
Die ersten Projekterfahrungen sammelten die Friedendorf-Mitarbeiter*innen in Vietnam. Dort arbeiten – inzwischen unter vietnamesischer Regie – elf Friedensdörfer wie Kliniken und Reha-Zentren. Es gibt mehr als 100 Basisgesundheitsstationen (BGS), die heute zum festen Bestand des Gesundheitswesens in Vietnam zählen. Aufgrund dieser positiven Entwicklung ist die Einzelfallhilfe in Vietnam inzwischen nicht mehr notwendig. Basisgesundheitsstationen haben sich auch in Kambodscha bewährt. In zahlreichen Einrichtungen im ganzen Land erhält die zumeist bitterarme Bevölkerung in entlegenen Provinzen eine medizinische Grundversorgung. Neben Impfprogrammen nach dem WHO Standard, Schwangerschafts- und Hygieneberatung sowie Geburtsbegleitung können dort einfache Erkrankungen behandelt und kleine Operationen durchgeführt werden. Mit dem stetigen Bau von Basisgesundheitsstationen in Kambodscha trägt das Friedensdorf dazu bei, die medizinische Versorgung in abgelegenen Provinzen zu verbessern.
Zudem wurde eine Tuberkulose-Station aufgebaut.Hinzu kommt die Behinderten- und Blindenschule COMPED HOME in Phnom Penh, die ebenfalls über das Friedensdorf mitfinanziert wurde. Das Projekt wurde im August 2010 von COMPED für blinde, sehbehinderte und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche gegründet und seitdem vom Friedensdorf finanziell unterstützt. Ebenfalls wird ein Kindergartenprojekt für Müllsammlerkinder auf dem Gelände von COMPED HOME bei Phnom Penh seit 2016 unterstützt. Seit 2013 gibt es darüber hinaus ein Zirkusprojekt in Battambang, das Kinder, deren Familien rund um eine Mülldeponie leben, im motorischen Bereich und sozialen Miteinander fördert. Dieses wird gut angenommen und deshalb fortgeführt. Ebenso folgte 2014 die Erweiterung des Provinzkrankenhauses in Romeas Hek um eine Entbindungs- und Kinderstation, die vom Friedensdorf finanziert wurde. Auch die Sekundärschule in Chambak wurde 2014 um ein neues Schulgebäude mit vier Klassenräumen erweitert. 2018 finanzierte Friedensdorf International eine Entbindungsstation in Peam Chor in der Provinz Prey Veng sowie die Kinderstation des Krankenhauses in Sithor Kandal, ebenfalls in der Provinz Prey Veng.
Projekte in Zentralasien
Eine besondere Erfolgsgeschichte gibt es in Usbekistan, wo sich in 2003 ein Projekt zur Behandlung von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten etabliert hat. Das Friedensdorf International hat dieses Projekt angeschoben und unterstützt es finanziell. Inzwischen hat das Friedensdorf mit seinen Partnern dort drei ähnliche Projekte für herzkranke Kinder (2015) sowie orthopädische (2008) und plastisch-chirurgische (2011) Operationen installiert.Schwerere Herzerkrankungen können zudem über eine Kooperation in Indien behandelt werden.
Auf Erfolgskurs ist auch die Projektarbeit in Armenien. So hat sich die ehemals kleine Rehabilitationseinrichtung der Armenischen Kinderassoziation positiv weiterentwickelt. Angeboten werden dort Programme zur Förderung der kindlichen Entwicklung, Physio- und Wasser-, Tanztherapie, ambulante Krankengymnastik. Über die gemeinnützige Organisation „Labdoo“ wurden 2014 gebrauchte und wiederaufbereitete Laptops bereitgestellt, die armenische Kinder zu Lernzwecken nutzen. 2015 erfolgte eine vom Friedensdorf finanzierte Erweiterung mit einem Schwimmbecken innerhalb des Reha-Zentrums, wo Wassertherapie für Kinder mit Behinderungen angeboten wird. 2017 wurden die armenischen Partner auch mit Mitteln für lebenserhaltende wichtige Operationen unterstützt, von denen in den Folgejahren Kinder mit unterschiedlichen Erkrankungen behandelt werden konnten.
Das Friedensdorf und die kirgisische Partnerorganisation „Together for Health“ besiegelten im April 2013 die Kooperation. Seit 2015 werden in Kirgistan im Rahmen der Projektarbeit plastisch-chirurgische und orthopädische Operationen für Kinder ermöglicht und die entsprechend notwendige Ausrüstung, wie zum Beispiel ein Diagnosegerät für Darmerkrankungen, wurde vom Friedensdorf zur Verfügung gestellt. Über die gemeinnützige Organisation „Labdoo“ wurden zudem gebrauchte und wiederaufbereitete Laptops bereitgestellt, die kirgisische Kinder zu Lernzwecken nutzen.
2007 fand die erste Bürger-Paketaktion in Tadschikistan statt. 2016 konnte die Partnerorganisation ein vom Friedensdorf finanziertes Gebäude erwerben, in dem die Kinder vor und nach den Charterflügen untergebracht werden. Zusätzlich wurde die Ausstattung eines Physiotherapie-Raumes finanziert. 2017 wurde das Gebäude entsprechend ausgebaut. Seit 2019 findet wieder die Paketaktion für Tadschikistan statt. Pakete mit haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikeln und ein wenig Kleidung werden von unserer Partnerorganisation vor Ort an bedürftige Familien und Einrichtungen verteilt. Des Weiteren kam 2019 das Projekt „Rehabilitation zu Hause“ hinzu, das vom Friedensdorf finanziell unterstützt wird. Das Projekt hilft armen Familien mit schwer behinderten Kindern innerhalb der häuslichen Pflege.
Projektarbeit in Afghanistan
In Afghanistan ist – in Kooperation mit den dortigen Partnern – das Kinderkrankenhaus Kabul entstanden, das heute in privater Trägerschaft fortgeführt wird. Es gibt eine Zusammenarbeit mit dem Projekt „Marastoon“, das behinderten und allein stehenden Menschen Heimstätte und Arbeit bietet. Schließlich ist aus dem Friedensdorf Kabul die Poliklinik der Partnerorganisation „Afghanischer Roter Halbmond“ geworden.
Zudem wurde der Bau von zwei Brunnen für das Brunnenprojekt der Hilfsorganisation „German Medical Service“ (GMS) sowie eine Heizungsanlage für bedürftige Familien finanziert. Zusätzlich erhielt GMS dringend benötigte medizinisch-technische Geräte für die Arbeit in Kabul. 2018 wurde zudem ein Brunnenprojekt von GMS für eine bedürftige Dorfgemeinschaft in Scharistan mit einer ersten Zahlung angeschoben.
Einen ausführlichen Schwerpunkt-Beitrag zum Thema Projektarbeit Friedensdorf International können Sie hier lesen. Weitere Informationen über die einzelnen Länder finden Sie hier.