Gesund werden für eine neue Chance
Einzelfallhilfe: Eine wesentliche Aufgabe des Friedensdorfes
Was für Menschen in Deutschland Alltag ist, ist für viele Menschen in Kriegs- und Krisengebieten ein oft unbezahlbarer Luxus: medizinische Versorgung. Wunden und Krankheiten können häufig vor Ort nicht behandelt werden, Menschen sterben an Verletzungen und Krankheiten, die mit einer medizinischen Behandlung zu heilen wären. Das haben die Mitarbeiter*innen des Friedensdorfes seit der Gründung dieser Organisation immer wieder erfahren.
Schnell war klar, dass Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten zur medizinischen Versorgung nach Deutschland geholt werden mussten und müssen, um in Kliniken behandelt zu werden — die Idee der Einzelfallhilfe war geboren. Sie ist auch heute ein wichtiger Aufgabenschwerpunkt des Friedensdorfes. Die kleinen Patienten stammen vor allem aus Afghanistan, Angola, Zentralasien und dem Kaukasus.










Vor Ort nachhaltig helfen
Projektarbeit: Von Basisgesundheitsstationen bis Bürger-Paketaktion
Die Hilfe für schwer kranke und verletzte Kinder in den Kriegs- und Krisengebieten stand am Anfang der Friedensdorf-Geschichte. Schnell aber wurden erste Projekte vor Ort in die Wege geleitet, denn eines war den Akteuren schnell klar: Es muss an Ort und Stelle etwas geschehen, um die Lage der Menschen nachhaltig zu verbessern. Und so sind seit vielen Jahren – neben der Einzelfallhilfe – Projekte in den Heimatländern der Kinder ein zweites wichtiges Standbein der Arbeit des Friedensdorfes.
Vor Ort wird Hilfe zur Selbsthilfe geleistet. Beide Arbeitsbereiche sind miteinander verknüpft. Dank der Projektarbeit bleiben auch ehemalige Patienten der Hilfseinrichtung, die längst wieder daheim sind, in Kontakt mit den Friedensdorf-Mitarbeiter*innen.
Das vorrangige Ziel der Projekte ist es, den Kindern und ihren Familien in ihrem Heimatland eine bessere medizinische Versorgung zu ermöglichen.




Nachhaltige Arbeit für den Frieden
Seit 1986: Bildungswerk sorgt für bewegende Begegnungen
Wir sind der Meinung, dass wir damit, dass wir Verwundete verbinden, noch nichts gegen den Krieg und für die Erlangung eines dauerhaften Friedens in der Welt getan haben. Denn wir wissen, dass der Weltfrieden nicht von selbst kommt. Es braucht eine neue Generation, die nicht mehr im alten Geist der Feindschaft zu denken bereit ist.
Dieses Zitat aus dem Gründungsaufruf der Aktion Friedensdorf e.V. beschreibt die Motivation der Arbeit des Friedensdorf Bildungswerkes bis heute. Eine Fokussierung auf die Arbeit für die unmittelbar vom Krieg betroffenen Kinder kann nicht ausreichen, um dem Anspruch einer ganzheitlichen, friedenspädagogischen und friedenspolitischen Arbeit gerecht zu werden.
Darüber waren sich schon bei der Gründung der Hilfsorganisation alle einig. Das Bildungswerk wurde daher 1986 mit dem Satzungsauftrag einer nachhaltigen Arbeit für den Frieden auf pädagogischem Gebiet ins Leben gerufen. Herzstück ist die Betreuung von Kinder- und Jugendgruppen, die das Friedensdorf besuchen.