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Hunderttausende Afghanen aus Pakistan abgeschoben

Humanitäre Krise in Afghanistan verschärft sich

Am 3. Oktober 2023 verkündete die pakistanische Regierung eine folgenschwere Entscheidung: Ab dem 1. November sollten alle afghanischen Flüchtlinge das Land verlassen. Betroffen sind 1,7 Millionen Menschen. Die offizielle Begründung: Sie stellen ein Sicherheitsrisiko für Pakistan dar.Allein in den vergangenen Wochen wurden rund 400.000 Afghanen aus Pakistan in ihr Heimatland abgeschoben, davon sind die meisten Kinder. Rücksicht wird auch nicht auf die Afghanen genommen, die seit vielen Jahrzehnten in Pakistan gelebt und gearbeitet haben. Auch ihnen wurde mit Inhaftierung gedroht oder sie wurden ohne Vorwarnung rechtswidrig festgenommen. Mit welchen Mitteln den Menschen von der pakistanischen Regierung jedwede Lebensgrundlage genommen wird, nimmt alarmierende Ausmaße an. Es sind rabiate Methoden, mit denen hunderttausende Familien in ein Land vertrieben werden, das ohnehin von Armut, Hunger und Naturkatastrophen wie Erdbeben, Sturzfluten und Dürre geplagt ist.

Im Rahmen unseres 90. Hilfseinsatzes für Afghanistan hat sich unser Team Mitte November ein Bild von der Lage vor Ort gemacht. In einem Flüchtlingscamp in Torkham, das sehr ländlich direkt an der pakistanischen Grenze liegt, zeigten sich uns katastrophale Umstände. Vielköpfige Familien, die teilweise tagelang mit gemieteten Lastwagen oder aber zu Fuß auf der Flucht waren, leben dort in notdürftig aufgestellten Zelten. Sie schlafen ohne Decken auf dem harten Zeltboden.

Unsere Partnerorganisation, der Afghanische Rote Halbmond (ARCS), unterhält in dem Camp eine medizinische Einheit, die aus mehreren Zelten besteht. Bis zur zweiten Novemberwoche wurden hier über 5800 Patientinnen und Patienten, davon bereits 30 Prozent Kinder, versorgt. Auch zwei Babys kamen in einem Geburtszelt schon auf die Welt. Die meisten der Flüchtlinge leiden unter schweren Infektionskrankheiten, Durchfall, Unterernährung, Dehydrierung und massiven Stresssymptomen. Unser Team sieht besonders viele Kinder, die unterernährt sind. Und es stellt sich die drängende Frage: Wie sollen sie nur den kommenden Winter überstehen?

Den afghanischen Helfern fehlt es an allem: Medikamenten, Decken, Wasser, Lebensmitteln, Zelten und Sanitäranlagen. Durch die seit der Machtübernahme der Taliban verhängten internationalen Sanktionen und den eingefrorenen Hilfsfonds für Afghanistan können sie nicht auf staatliche Mittel zur Versorgung der Geflüchteten hoffen. Die Menschen sind auf sich allein gestellt – und weitestgehend abhängig von der Nächstenliebe der in Torkham und Umgebung ansässigen Bevölkerung. Wie unser Team vor Ort erfährt, wird das ohnehin wenige Hab und Gut, das die Menschen besitzen, auch noch geteilt.

Angesichts dieser akuten humanitären Krise sind wir dem Hilferuf unserer Partnerorganisation gefolgt. Besonders die Kinder benötigen dringend unsere Unterstützung. Sie waren schon zu dem Zeitpunkt, als unser Team vor Ort war, in einem sehr schlechten Zustand. Unser Partner hat uns inständig gebeten, sie nicht im Stich zu lassen. Aus diesem Grund setzen wir uns aktiv ein und leisten Hilfe durch die Bereitstellung von lebenswichtigen Medikamenten, medizinischem Material, Windeln und Aufbaukost in Torkham. Es ist ein „Hilfspaket“, das akut rund 140.000 Kinder versorgen kann. „Diese Hilfe ist entscheidend, um den bedürftigen Menschen, vor allem den Kindern, in Afghanistan in dieser sehr schweren Zeit beizustehen“, betont Birgit Stifter. „Es ist auch von Bedeutung, dass die internationale Gemeinschaft ihre Aufmerksamkeit auf diese prekäre Situation richtet und gemeinsam Lösungen findet, um zu helfen und, so muss man es ganz klar sagen, ihr Leben zu schützen.“

Lasst uns gemeinsam den Kindern helfen und unterstützt unsere medizinische Nothilfe! Jedes Kinderleben zählt.

Spendenstichwort: „Afghanistan“

Spendenkonto: Stadtsparkasse Oberhausen

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Ausführlich hat Jan Jessen, der den Hilfseinsatz begleitet hat, bereits über die vorliegende Situation berichtet.

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