24. Februar – Heute vor einem Jahr erschütterte uns die Nachricht des russischen Angriffs auf die Ukraine zutiefst. Auf beiden Seiten verursacht der Krieg den Menschen seit Beginn großes Leid. Rund 18,6 Millionen Menschen haben das Land laut dem UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) bereits verlassen. In Kooperation mit der Stadt Oberhausen haben wir kurz nach Kriegsbeginn geflüchtete Frauen, Männer und Kinder aus der Ukraine aufgenommen.Wir denken bei diesem schrecklichen Krieg an die Zivilbevölkerungen und vor allem an die vielen notleidenden Kinder. Es ist bedrückend, dass abertausende von ihnen aus ihrer Heimat in ein fremdes Land, teils ohne Angehörige, ohne ihre Väter, fliehen oder täglich um ihr Leben bangen müssen. Besonders tragisch ist, dass nicht nur Millionen Ukrainer*innen seit einem Jahr unter der Gewalt leiden, auch die globalen Auswirkungen des Krieges sind katastrophal. Das sehen wir mittlerweile auf jedem unserer Hilfseinsätze, ob sie nach Afghanistan, Angola, Kambodscha oder Tadschikistan gehen. Allumfassende Preissteigerungen treffen dort die ohnehin Ärmsten und treiben die Nahrungsmittelknappheit auf ein neues Rekordhoch. Für unser Partnerland Afghanistan, das zusätzlich von jeglicher internationaler Unterstützung abgeschnitten ist, sind die Folgen desaströs.
„Im Krieg gibt es nur Verlierer“, so Friedensdorf-Leiterin Birgit Stifter. „Seit einem Jahr sehen wir dies nun auch in Europa.“ Kaum ein anderes Konstrukt offenbart so eindrücklich die dunkelste Seite der menschlichen Existenz. Mit unfassbarer Brutalität werden natürliche und menschliche Ressourcen zerstört, deren Folgen über räumliche und zeitliche Grenzen hinweg bestehen bleiben – Menschenrechte, jegliche Moral und Ethik werden über Bord geworfen. Wann haben Kriege zur nachhaltigen Konfliktlösung beigetragen und wenn dem so ist, zu welchem Preis? Das schreckliche Leid der vielen vom Krieg betroffenen Menschen kann nicht rückgängig gemacht werden. Ein Jahr nach dem Angriff gedenken wir den vielen Betroffenen des Ukraine-Krieges und hoffen weiter auf die baldige Beendigung des Konflikts.