Berichte von Ehrenamtlern
Astrid Arndt – Wesel
Wie kamen Sie ins Friedensdorf?
Ich bin vor vielen Jahren durch Zeitungsberichte auf das Friedensdorf aufmerksam geworden und habe immer sehr interessiert gelesen, was der damalige Friedensdorf-Leiter Ronald Gegenfurtner von den Hilfseinsätzen berichtete. Mein Ehrenamt habe ich dann 2010 begonnen. Das Vorbereitungsseminar für ehrenamtlich Helfende war sehr aufschlussreich und hat mich überzeugt, dass ein Ehrenamt bei Friedensdorf International genau das Richtige für mich ist. Zunächst habe ich in der Reha angefangen und dort die Kinder im Wartezimmer betreut. Nach einiger Zeit wurde ich gefragt, ob ich in den Kleinkinder-Bereich wechseln wollte, weil dort dringend Unterstützung benötigt wurde. Seitdem unterstütze ich regelmäßig bei der Betreuung der kleinen Kinder.
Was ist Ihre Motivation für ein Ehrenamt im Friedensdorf?
Ich finde es toll, dass kranke und verletzte Kinder, die in ihren Heimatländern nicht die notwendige medizinische Versorgung bekommen können, hier diese Hilfe erhalten. Es ist unglaublich motivierend die Entwicklung der Kinder zu sehen: Wie sehr sie zu Beginn unter ihren Verletzungen oder Krankheiten leiden und wie gut es ihnen im Gegensatz dazu geht, wenn sie wieder abreisen. Etwas dazu beitragen zu können, ist ein gutes Gefühl und als Mutter von mittlerweile drei erwachsenen Söhnen kann ich mir gut vorstellen, wie schwer es für die Eltern ist, wenn das Kind so schwer krank oder verletzt ist. Eine große Motivation ist auch die Unterstützung und Spendenbereitschaft aus meinem privaten Umfeld – ich konnte viele Menschen mit meiner Begeisterung für das Friedensdorf anstecken, so bringen mir Freunde und Familienangehörige oft Sachspenden wie Kleidung oder Spielzeug für die Kinder und die Interläden.
Welche Momente haben Sie besonders berührt?
Es gab viele berührende Momente! Ich freue mich jedes Mal darüber, wenn neue Patientinnen und Patienten ins Friedensdorf kommen und sie nach einiger Zeit freudig meinen Namen rufen, wenn ich komme. Neben meinem Ehrenamt im Kleinkinder-Bereich, betreue ich auch Kinder, die in einem Weseler Krankenhaus behandelt werden. Anfangs brauchen die Kinder immer etwas Zeit, um aufzutauen und dann ist es umso schöner, wenn sie die ersten deutschen Worte sprechen und beispielsweise „Hallo“ oder „Bis morgen“ sagen. Bei der Rückreise der Kinder finde ich es immer wieder berührend, wie sehr sie sich auf ihre Heimat und ihre Familien freuen. Einmal durfte ich bei einem Hilfseinsatz auch mit zum Flughafen. Ich war sehr beeindruckt von der ganzen Logistik und wie viele Menschen dort zusammenarbeiten und auch ehrenamtlich helfen.
Was wünschen Sie dem Friedensdorf für die Zukunft?
Natürlich wünsche ich mir, dass es keine Kriege und Krisen auf der Welt mehr gibt und es Hilfsorganisationen wie das Friedensdorf nicht mehr geben müsste. Doch das wird leider wahrscheinlich nie so sein. So wünsche ich dem Friedensdorf für die Zukunft, dass das neue Reha-Zentrum mit medizinischem Eingriffsraum neue Kooperationen mit Kliniken ermöglicht und dass es immer viele Unterstützer*innen und tatkräftige ehrenamtlich Helfende sowie Mitarbeiter*innen gibt.