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Eindrücke unseres Teams aus Afghanistan

Vom 30.09.2023 bis zum 10.10.2023 war das Friedensdorf-Team um Birgit Hellmuth, Claudia Peppmüller, Journalist Jan Jessen und Dr. Ralf Steinen-Perschke in Afghanistan. In Kabul warteten Eltern, um ihnen erneut oder auch erstmalig ihre kranken und verletzten Kinder vorzustellen. Einige der Kinder wurden für den Hilfsflug nach Deutschland, andere für eine operative Behandlung in der Hauptstadt Kabul ausgewählt. Seit dem 06.11.2023 ist das Team erneut vor Ort, um die ausgewählten Kinder für den Charterflug vorzubereiten.
In diesem Blog berichtet es von seinen Eindrücken.
Jalalabad, 11.11.2023

Gerade sind wir zurück aus Jalalabad. Vielleicht könnt Ihr euch noch darin erinnern, dass wir im Marastoon Jalalabad, wo alleinerziehende Frauen mit ihren Kindern leben, einen Brunnen errichtet, einen Spielplatz gebaut und die Küchen saniert haben. Damals hatte sich eine Mutter getraut zu fragen, ob wir auch die Sanitäranlagen renovieren könnten. Nachdem wir den katastrophalen Zustand des Toilettenraumes gesehen haben, haben wir umgehend Abhilfe geschaffen.
Parallel zu der Renovierung der Innenräume hat die Caritas Flüchtlingshilfe Essen e.V. ein Gewächshaus errichten lassen. Die Frauen haben Gurken angebaut und kümmern sich ausgezeichnet um das Gewächshaus!
Heute war der größte Lohn, dass wir in strahlende Augen blicken durften.
Oberhausen/Düsseldorf Flughafen, 09.11.2023

Die 91 Kinder aus Afghanistan, Usbekistan, Tadschikistan und Kirgistan sind mittlerweile sicher in Deutschland gelandet. Müde aber erleichtert, die lange Reise geschafft zu haben, wurden sie von den Mitarbeitenden und vielen Freiwilligen im Friedensdorf herzlich in Empfang genommen. Wir danken allen Helferinnen und Helfern, dass wir uns auf ihre Unterstützung verlassen können!

Kabul, 09.11.2023

Heute durften wir viele bewegende Stunden in Afghanistan erleben. In den frühen Morgenstunden haben sich die Familien tränenreich von ihrem Kind auf dem Hof des Afghanischen Roten Halbmondes verabschieden müssen. Sie sind vor über einer Stunde mit tadschikischen, usbekischen und kirgisischen Kindern in Düsseldorf gelandet.

Während ihres Abflugs aus Kabul haben wir die genesenen Kinder an ihre Eltern übergeben. Es flossen beim Wiedersehen Tränen der Freude.

Oberhausen/Düsseldorf Flughafen, 08.11.2023Wir freuen uns mit genesenen Kindern aus Afghanistan, Kirgistan, Usbekistan und Tadschikistan, dass sie bald wieder bei ihren Familien sind. Zum ersten Mal seit vier Jahren ist es möglich, dass sie ihre Heimreise gemeinsam antreten können. Alle Kinder freuen sich jetzt schon auf das lang ersehnte Wiedersehen mit ihren Geschwistern, Eltern und Verwandten. In diesen Minuten hebt der Charter Richtung Heimat ab. Wir wünschen den Kindern und unserem Team eine sichere Reise!

Kabul, 08.11.2023Kann ein Friedensdorf-Kind noch nicht in seine Heimat fliegen, da die Behandlung nicht abgeschlossen ist, malt oder schreibt es einen Brief an seine / ihre Angehörigen. Wir konnten heute im Office unserer Partnerorganisation erleben, wie wichtig dieses Ritual für die Familien ist. Der Brief, der auch ein aktuelles Foto des Kindes zeigt, wird geküsst und ans Herz gedrückt. Im Gegenzug haben sie uns ein Foto der Familie zur Weiterleitung an ihr Kind mitgegeben.

Kabul, 07.11.2023

Gleich an zwei Orten auf der Welt werden Namen von Kindern vorgelesen. Im Oberhausener Friedensdorf erfahren die genesenen Kinder aus Afghanistan, Tadschikistan, Usbekistan und Kirgistan, dass sie nur noch zwei Nächte schlafen müssen bis sie ihre Familien wiedersehen. Sie trommeln und klatschen vor Freude im Speisesaal des Friedensdorfes.
Im Saal des Afghanischen Roten Halbmondes in Kabul sind es eher die Eltern der verletzten und kranken Kinder, die erleichtert sind, dass ihr Kind für eine Behandlung in Deutschland ausgewählt wurde.
Wie schlimm die medizinische Situation im Land ist, konnten wir auch heute erneut bei den Kindern sehen, die an einer Knochenentzündung leiden. Die meisten von ihnen haben den Verband seit unserem letzten Aufenthalt Anfang Oktober nicht gewechselt. Es wird Zeit, dass sie in Deutschland behandelt werden.
Kabul, 10.10.2023

In der Mittagszeit werden unsere drei Health-Kits im Erdbebengebiet ankommen. Damit können tausende Menschen, vor allem die Kinder, medizinisch versorgt werden. Die Verteilung erfolgt über unsere Partnerorganisation, dem Afghanischen Roten Halbmond.
Wir danken Euch für Eure Unterstützung!

Foto: ARCS

Kabul, 08.10.2023Das war einmal ein Dorf in Sinda Dschan in der Provinz Herat im Westen Afghanistans. Die Region ist am Samstagmorgen von einer Serie von Erdbeben erschüttert worden. Mindestens 100 Menschen sind tot. Unsere Partner und Freunde vom Afghanischen Roten Halbmond sind im Einsatz, um Überlebende aus den Trümmern zu holen. In Kabul haben wir nichts von den Beben mitbekommen. Afghanistan wird Immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Im vergangenen Jahr starben mehr als tausend Menschen bei einem Erdbeben im Süden des Landes, Hunderte sind bei schweren Überschwemmungen ums Leben gekommen. Was die Menschen dieses Landes ertragen müssen, ist unvorstellbar.

Text: Jan Jessen

Fotos: ARCS

Kabul, 06.10.2023

In dieser Kabuler Bäckerei werden täglich 2.000 Brote gebacken und verkauft. Dieser Erdofen wird mit Gas betrieben.
In den Kindervorstellungen haben wir oft als Ursache für Brandverletzungen den „Backofen“ genannt bekommen. Gemeint sind ähnliche Öfen wie dieser.
Kabul, 05.10.2023

Wir müssen andere Wege gehen, um z.B. Kindern mit Knochentzündungen in Zukunft eine Behandlung zu ermöglichen. Schon seit einigen Jahren registrieren wir, dass die Freibehandlungen in Deutschland zurückgehen. Aus wirtschaftlichen Gründen bangen viele Kliniken um ihre Existenz.
Schon während unserer letzten Aufenthalte in Afghanistan haben wir Kliniken besucht, um zu prüfen, ob für einige Kinder vor Ort eine Behandlung möglich ist.
Nun haben wir sehr gute Nachrichten. Bereits zwei Kinder sind in den letzten Tagen in einer Kabuler Klinik operiert worden. Dr. Ralf Steinen-Perschke und Jan Jessen waren gestern bei einer Operation dabei. Der zwölfjährige Habibullah leidet an einer Knochenentzündung. Dr. Steinen-Perschke durfte dem international ausgebildeten Chirurgen Dr. Haider während der Operation assistieren.
In Kürze werden wir euch ausführlicher über unser Vorhaben berichten. Eines ist jetzt schon an den Gesichtern der Angehörigen deutlich sichtbar: sie sind glücklich, dass sie sich nicht von ihrem Kind trennen sowie die Behandlungskosten nicht tragen müssen. Sie leben am Existenzminium.
Heute haben wir beide Kinder besucht. Ihnen geht es sehr gut.
Kabul, 01.10.2023Auch am zweiten Tag sind nur wenige Plätze im großen Saal unserer Partnerorganisation, dem Afghanischen Roten Halbmond, unbesetzt geblieben. In der letzten Nacht konnten wir erst um 4.30 Uhr die Türen verschließen. Uns blieb nur wenig Zeit, um sich zu erholen, denn bereits um 8.30 Uhr kamen die ersten Patienten auf das Gelände unserer Partnerorganisation. Auch heute sieht es nach einer langen Nacht aus.

All die Strapazen nehmen wir gerne auf uns! Was ist das schon im Verhältnis zu dem was die Familien auf sich nehmen müssen? Die weiteste Anreise dauerte acht Tage. Und dann müssen sie auch noch stundenlang warten, bis sie an der Reihe sind. Wir bewundern ihre Geduld und ihr Durchhaltevermögen. Selbst bei den kleinsten Familienmitgliedern.

Kabul, 30.09.2023

Heute Morgen hat unser Hilfseinsatz für verletzte und kranke Kinder aus Afghanistan begonnen. Diesmal werden wir die Kinder nicht nur für eine Behandlung in Deutschland auswählen, sondern auch für eine operative Behandlung in der afghanischen Hauptstadt Kabul.
Die Situation vor Ort ist wie befürchtet. Eigentlich hatten wir bei unserem letzten Hilfseinsatz Kinder für eine Behandlung in Deutschland vorgesehen. Aber allein für heute haben sich über 300 Familien mit ihrem Kind vorgestellt. Besonders problematisch ist die Situation für die Kinder, welche an einer Knochenentzündung leiden. Aufgrund der hiesigen Situation in Afghanistan werden uns viel mehr Kinder vorgestellt als wir mitnehmen können. Es ist schlimm von den Eltern zu hören, dass sie kein Geld haben, um ihrem Kind eine Behandlung zu ermöglichen -geschweige denn Medikamente zu kaufen, welche die Schmerzen lindern.

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