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Grana Nawabi – Bad Schönborn

 

Grana Nawabi – Bad Schönborn

Wie sind Sie zum Friedensdorf gekommen?

Ich komme ursprünglich aus Afghanistan und bin 2001 durch eine Fernsehreportage auf das Friedensdorf aufmerksam geworden. Ich wollte durch meine Sprachkenntnisse den Kindern fern ihrer Heimat behilflich sein und so haben mein Mann, Mathias, und ich an der Ehrenamt-Schulung in Oberhausen teilgenommen. Nun sind wir seit über 20 Jahren ehrenamtlich für das Friedensdorf tätig und haben über 20 Kinder aus Afghanistan und Angola in den Krankenhäusern in Landau, Karlsruhe, Bad Rappenau und zuletzt noch Worms betreut. In der Zeit sind wir selbst Eltern geworden und unsere Kinder sind immer soweit wie möglich bei der Betreuung dabei gewesen. Für sie gehört es zu ihrem Leben, dass wir uns um die Kinder in den Krankenhäusern kümmern und sie haben sich immer gerne um die Kinder im Krankenhaus gekümmert.

 

Was ist Ihre Motivation für ein Ehrenamt?

Wie gesagt, ich komme ursprünglich aus Afghanistan. Am Anfang wollte ich zwar den Kleinen durch meine Sprachkenntnisse helfen. Bald habe ich aber herausgefunden, dass die Sprachkenntnisse behilflich sein können, aber nicht notwendig sind. Die Kinder brauchen mehr – sie brauchen Zuversicht, eine Bezugsperson und eine Abwechslung vom Krankenhausalltag. Für mich ist Ehrenamt nicht nur jemanden im Krankenhaus zu besuchen und zu helfen, sondern Kindern die Hoffnung zu geben, ihnen zu zeigen, dass man in Frieden leben kann und mein Glück mit anderen teilen. Inzwischen ist es für mich wichtig, dass unsere Kinder auch Verantwortung übernehmen und sich um ihre Mitmenschen kümmern. Es ist wichtig, für sie ein Vorbild zu sein. Das Pflegepersonal und die Ärzt*innen sind wunderbar und kümmern sich aufopfernd um die Kinder im Krankenhaus, aber es ist für die Kinder auch wichtig, dass sie jemanden von außerhalb besuchen kommt und nur für sie da ist.

 

Welche Momente haben Sie besonders berührt?

Wir haben mal einen kleinen Jungen aus Afghanistan im Krankenhaus Landau betreut, der schon sehr lange unter einer Knochenentzündung litt und keine Hoffnung mehr auf eine Heilung hatte. In den ersten Wochen musste er wegen Ansteckungsgefahr in Isolation und durfte sein Zimmer nicht verlassen. Er war sehr aufgebracht und ich wurde gerufen, um ihn zu beruhigen. Ich habe mit ihm gesprochen und ihm erklärt, dass seine Heilungschancen sehr groß sind.

Nach ein paar Monaten, als er gesund war, hat er mir beim Abschied gesagt, dass er zuerst keine Hoffnung hatte und mir nicht glauben wollte, aber nun doch gesund ist. Er war sehr glücklich nach Hause zu kommen und hat über das ganze Gesicht gestrahlt. Wir haben uns umarmt und verabschiedet. Diese Freude wird mir immer in Erinnerung bleiben. Das war einer von den glücklichen Momenten, wo ich merke, wie schön es ist, ehrenamtlich tätig zu sein – Freude und Glück zu teilen.

 

Was wünschen Sie dem Friedensdorf für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass das Friedensdorf weiterhin erfolgreich arbeiten kann und die Krankenhäuser weiterhin die Kinder zur Behandlung aufnehmen können. Die Arbeit von Friedensdorf International rettet so viele Leben und gibt den Kindern und ihren Eltern die Hoffnung auf ein besseres Leben. Die Kinder lernen, dass es wichtig ist, einander zu helfen und dass man miteinander befreundet sein kann, auch wenn man aus einem anderen Land kommt. Wir werden in Zukunft weiterhin ehrenamtlich mitarbeiten und das Friedensdorf unterstützen.

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