Berichte von Ehrenamtlern
Karin und Rudolf Linner – Grassau, Bayern
Wie kamen Sie ins Friedensdorf?
Rudolf Linner: Da ich schon früher ehrenamtlich in Kinderkliniken vorgelesen habe, hatte ich dies auch der orthopädischen Kinderklinik in Aschau/Chiemgau angeboten. Leider kam dies nicht zustande, doch die Sozialbetreuerin der Klinik machte mich darauf aufmerksam, dass zur Betreuung der Friedensdorf-Kinder ehrenamtliche Helfer*innen gesucht werden. Daraufhin haben sich meine Frau und ich für die ehrenamtliche Betreuung der Friedensdorf-Kinder im Krankenhaus entschieden. Im Friedensdorf in Oberhausen haben wir an einem Ehrenamt-Seminar teilgenommen, bei dem wir auf die ehrenamtliche Tätigkeit und insbesondere auf die Betreuung der Kinder im Krankenhaus vorbereitet wurden. Seit sechs Jahren betreuen wir nun Friedensdorf-Kinder aus unterschiedlichen Ländern und Kulturen.
Was ist Ihre Motivation für ein Ehrenamt im Friedensdorf?
Karin und Rudolf Linner: Wir glauben, dass es für Kinder, fern ihrer Heimat, ihrer Eltern und ihres gewohnten Kulturkreises nicht leicht ist, alleine in einem fremden Land zu sein. Hinzu kommen die Verletzungen oder Erkrankungen. Mit unserer ehrenamtlichen Betreuungsarbeit versuchen wir den Krankenhausalltag der Kinder abwechslungsreich und fröhlich zu gestalten und einfach für die Kinder da zu sein. Sie freuen sich immer sehr, wenn wir sie besuchen und etwas zum Basteln oder auch mal eine selbstgekochte Mahlzeit wie aus der Heimat mitbringen.
Welche Momente haben Sie besonders berührt?
Karin Linner: Es sind die sich immer wiederholenden Augenblicke, wenn man in die Klinik kommt und die Kinder uns mit strahlenden Augen begrüßen oder es uns gelingt die Kinder zu trösten und von den Schmerzen etwas abzulenken. Ähnlich berührend ist es, wenn man nach mehreren Stunden der Betreuung Abschied nehmen muss und die Kinder fragen, wann man das nächste Mal wiederkommt.
Was wünschen Sie dem Friedensdorf für die Zukunft?
Karin und Rudolf Linner: Wir wünschen dem Friedensdorf treue sowie neue Spender*innen, eine immer ausreichende Anzahl ehrenamtlicher Helfer*innen, Mut sowie Kraft zur Fortführung der fantastischen Arbeit und weiterhin stark motivierte hauptamtliche Mitarbeiter*innen, die sich für die kranken und verletzten Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten einsetzen.