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Unterwegs für den Frieden

v.l.n.r.: Birgit Stifter, Chizuru Azuma und Keiko Ogura

Friedensdorf-Team reist nach Japan

Ende August starteten Friedensdorf-Leiterin Birgit Stifter, die Mitarbeiterinnen Claudia Peppmüller und Taeko Erwig sowie ein gefalteter Papierkranich zu einer Auslandsreise nach Japan. Der Kranich war Mitarbeitenden des Friedensdorfes Anfang August bei der Gedenkveranstaltung an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki auf dem Oberhausener Friedensplatz übergeben worden. Zurückgehend auf die in Japan bekannte Geschichte über ein Mädchen namens Sadako dient er als ein Symbol der Hoffnung auf eine friedvollere Welt. Nun begleitete er die drei Friedensdörflerinnen auf ihrer Reise in das Land, dessen Menschen dem Friedensdorf seit Langem so nahestehen.Direkt nach der Ankunft wurden die drei Reisenden von Friedensdorf-Botschafterin Chizuru Azuma und Mitgliedern der von ihr gegründeten Organisation „Get in touch“ herzlich empfangen. Ebenfalls dabei war ein Team des Senders NHK, das einen Beitrag über den Japan-Aufenthalt der Friedensdorf-Mitarbeiterinnen drehte. Auf diese Weise wurde gleich die Ankunft des Papierkranichs vom Oberhausener Friedensplatz im Peace Memorial Park in Hiroshima dokumentiert. In mehreren kleinen Schaufensterboxen am „Children’s Peace Monument“ hängen dort Papierkraniche aus aller Welt, nun einer mehr. Shun Sasaki dürfte sich über den Neuzugang freuen. Der zehnjährige Junge ist regelmäßig im Peace Memorial Park und informiert als „volunteer guide“ Touristen auf Englisch über die Atombombenabwürfe und ihre Folgen, die seine Urgroßmutter das Leben kosteten.

Shun Sasakis Engagement ist wohl ein Paradebeispiel für das, was Tomoko Watanabe sich wünscht. Der acht Jahre nach den Atombombenabwürfen geborenen Friedensaktivistin und Direktorin der Organisation „ANT-Hiroshima“ ist es wichtig, vor allem mit jungen Menschen über die Gefahren von Atomwaffen ins Gespräch zu kommen. Ein „Baum der Wünsche“ hält die Gedanken von Atombombenopfern und heute lebenden jungen Menschen fest und führt sie zusammen. „Die Opfer der Atombombenabwürfe stehen auch heute noch am Rand der Gesellschaft“, erzählt Claudia Peppmüller. „Das war mir so nicht bewusst. Gut, dass es Initiativen gibt, die sich darum bemühen, das zu ändern.“

Auch die 86-jährige Keiko Ogura hat sich sehr lange nicht getraut, von ihren Erinnerungen an die Atombombenabwürfe zu berichten. Zu groß war die Angst vor Stigmatisierung. Erst nach dem Tod ihres Mannes ging die Japanerin mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit. Seitdem erzählt sie bei verschiedenen Anlässen – unter anderem vor den Vereinten Nationen – von den seelischen Narben, die die Schrecken des 6. August 1945 bei ihr zurückgelassen haben. Auch mit den Friedensdorf-Mitarbeiterinnen teilte sie ihre Geschichte.

Insgesamt verbrachte das Friedensdorf-Team neun Tage in Japan, in denen es verschiedene Stationen in Hiroshima und Tokio erkundete, Museen und Gedenkstätten besuchte und zahlreiche Menschen traf, darunter auch Akira Kawasaki von „Peace Boat“, einer in Japan ansässigen internationalen NGO, die sich für Frieden, Menschenrechte und Nachhaltigkeit einsetzt. „Es war eine sehr interessante und bewegende Zeit in Japan, die uns einmal mehr verdeutlicht hat, dass Frieden das oberste Ziel und Verhandlungen und Gespräche der einzig gangbare Weg dorthin sind“, resümiert Birgit Stifter. Den Abschluss des Japan-Aufenthalts bildete ein Treffen mit dem „Cataloghouse“ in Tokio. Das Unternehmen mit dem Geschäftsführer Okura Saito verkauft unterschiedliche Produkte wie Kleidung, Haushaltswaren und Kosmetika und ist einer der größten Förderer und Freunde des Friedensdorfes in Japan.

Wie eng die Freundschaft zwischen dem Friedensdorf und den Menschen in Japan ist, belegen regelmäßige Spenden und die freiwilligen Helfer*innen, die immer wieder nach Oberhausen kommen, um in der Heimeinrichtung zu unterstützen, obwohl viele Flugstunden die beiden Länder trennen. Beim diesjährigen Dorffest waren der 17-jährige Haruki Fujita und Frau Kishimoto (für die YAE Elementary School) anwesend, um den Oberhausener Jugendfriedenspreis „Youth4Peace“ entgegenzunehmen. Die beiden engagieren sich in ihrer Heimat für Frieden und haben verschiedene Spendenaktionen durchgeführt. Sie sind für nur drei Tage nach Deutschland gereist.

Foto: Kim Wachtmeister

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