v.l.n.r.: Birgit Stifter, Chizuru Azuma und Keiko Ogura
Friedensdorf-Team reist nach Japan
Auch die 86-jährige Keiko Ogura hat sich sehr lange nicht getraut, von ihren Erinnerungen an die Atombombenabwürfe zu berichten. Zu groß war die Angst vor Stigmatisierung. Erst nach dem Tod ihres Mannes ging die Japanerin mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit. Seitdem erzählt sie bei verschiedenen Anlässen – unter anderem vor den Vereinten Nationen – von den seelischen Narben, die die Schrecken des 6. August 1945 bei ihr zurückgelassen haben. Auch mit den Friedensdorf-Mitarbeiterinnen teilte sie ihre Geschichte.
Insgesamt verbrachte das Friedensdorf-Team neun Tage in Japan, in denen es verschiedene Stationen in Hiroshima und Tokio erkundete, Museen und Gedenkstätten besuchte und zahlreiche Menschen traf, darunter auch Akira Kawasaki von „Peace Boat“, einer in Japan ansässigen internationalen NGO, die sich für Frieden, Menschenrechte und Nachhaltigkeit einsetzt. „Es war eine sehr interessante und bewegende Zeit in Japan, die uns einmal mehr verdeutlicht hat, dass Frieden das oberste Ziel und Verhandlungen und Gespräche der einzig gangbare Weg dorthin sind“, resümiert Birgit Stifter. Den Abschluss des Japan-Aufenthalts bildete ein Treffen mit dem „Cataloghouse“ in Tokio. Das Unternehmen mit dem Geschäftsführer Okura Saito verkauft unterschiedliche Produkte wie Kleidung, Haushaltswaren und Kosmetika und ist einer der größten Förderer und Freunde des Friedensdorfes in Japan.
Wie eng die Freundschaft zwischen dem Friedensdorf und den Menschen in Japan ist, belegen regelmäßige Spenden und die freiwilligen Helfer*innen, die immer wieder nach Oberhausen kommen, um in der Heimeinrichtung zu unterstützen, obwohl viele Flugstunden die beiden Länder trennen. Beim diesjährigen Dorffest waren der 17-jährige Haruki Fujita und Frau Kishimoto (für die YAE Elementary School) anwesend, um den Oberhausener Jugendfriedenspreis „Youth4Peace“ entgegenzunehmen. Die beiden engagieren sich in ihrer Heimat für Frieden und haben verschiedene Spendenaktionen durchgeführt. Sie sind für nur drei Tage nach Deutschland gereist.
Foto: Kim Wachtmeister