Camp Torkhan, 19. Juni:
Das Camp Torkham war für uns nicht wiederzuerkennen. Im November 2023 herrschten für die aus Pakistan abgeschobenen Afghanen noch chaotische Verhältnisse. Das ist nun anders.
Das Camp -wie auf dem Video zu sehen- verfügt nun über klare Strukturen.
Wir haben mit einer Familie gesprochen, die gerade ihre wenigen Habseligkeiten vor dem ihnen zugewiesenen Zelt abgeladen haben. Auch, wenn sie sich bemüht haben tapfer Auskunft zu geben, konnten sie mit ihren Blicken ihre Traurigkeit und Fassungslosikeit nicht verbergen. Besonders aber leiden die älteren Kinder. Sie verstehen nicht, warum sie ihre Freunde und ihr Zuhause nicht wiedersehen werden. Afghanistan kennen sie nicht.
Für die Familie steht nun ein medizinischer Checkup an. Unsere Partnerorganisation der afghanische Rote Halbmond stellt eine von insgesamt fünf medizinischen Einheiten. Fürsorglich kümmert sich das ARCS Team, bestehend aus Ärztinnen/ Ärzten, Hebammen und PflegerInnen um die kleinen und großen Patienten. Spätestens zwei Wochen nach ihrer Ankunft werden die Familien in die Provinz gebracht i aus denen sie vor Jahrzehnten oder vor ein paar Jahren gekommen sind.
Sorgen macht sich das ARCS Team über die vielen, schon jetzt unterernährten, Kinder. Wir auch!
Afghanistan braucht dringend Hilfe.


Provinz Baghlan, 17. Juni:
Knapp einem Jahr nach der verheerenden Flut in den Distrikten Naharin und Burka in der Provinz Baghlan, durften wir in den letzten Tagen erleben, dass die Menschen den Wiederaufbau ihrer Dörfer in die Hand nehmen. Dies ist vor allem allen Menschen zu verdanken, die unsere Projektarbeit in Agli unterstützt haben. Wie Jan Jessen bereits in seinem Post erwähnt hat, versorgt der Brunnen die Menschen mit lebenswichtigem Trinkwasser. Aber nicht nur das. Es werden Bäume in der ausgetrockneten Landschaft gepflanzt und in den Gärten der Menschen Nahrung angebaut.
Eine besonders große Freude bereiten die Hühner. Ende April wurden jeweils 9 Hennen und ein Hahn plus Equipment an bedürftige Familien, vorwiegend an alleinerziehende Mütter, verteilt. Die Eier stellen für die Ärmsten die einzige tägliche warme Mahlzeit für ihre Kinder. Eine Mutter hat uns berichtet, dass sie manchmal die Eier verkauft, um Medizin für ihre Kinder zu besorgen.
Wir werden gemeinsam mit unserer Partnerorganisation (ARCS) an diesem Projekt festhalten.

