Berichte von Ehrenamtlern
Heike Linnerth und Katharina Böhme stellen das Friedensdorf Bildungswerk auf dem Dorffest vor.
Heike Linnerth – Oberhausen
Wie kamen Sie ins Friedensdorf?
Das Friedensdorf kenne ich schon ewig. Ich wohne in unmittelbarer Nähe und das „Dorf“ ist genauso alt wie ich. In meiner Klasse in der Hirschkampschule waren damals drei vietnamesische Kinder aus dem Friedensdorf: Mai, Theo und Duc. Die Mädchen waren auch bei meinen Kindergeburtstagen immer dabei – das ist jetzt ungefähr 45 Jahre her. Gut in Erinnerung geblieben, ist mir der Konfirmandenunterricht bei Pfarrer Fritz Berghaus. Oft hat er uns von den Reisen nach Vietnam und dem Aufbau des Friedensdorfes berichtet. Mit seinen lebhaften Erzählungen konnte er alle Konfirmanden begeistern.
Vor einiger Zeit habe ich die Chance bekommen, mich im Friedensdorf Bildungswerk zu engagieren. Seit gut zwei Jahren leite ich den Kurs „Rückenschule und Entspannung“. Die Arbeit mit den Teilnehmern macht viel Spaß, alle kommen immer gut gelaunt in den Kurs und starten entspannt in die Woche. Das Schöne für die Teilnehmer ist natürlich, dass man nicht nur etwas Gutes für sich selbst tut sondern mit dem Kursbeitrag gleichzeitig die Arbeit des Friedensdorfes unterstützt.
Was ist Ihre Motivation für ein Ehrenamt im Friedensdorf?
Mit der Arbeit im Friedensdorf fühle ich mich sehr verbunden. Mir gefällt der Grundgedanke: Kinder sind immer unschuldig. Die Lebensumstände von Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten sind meist schon schwer zu ertragen – bei einer Krankheit oder Verletzung muss unbedingt geholfen werden. Egal welche Politik in der Heimat läuft und welche Fehler die Erwachsenen machen, die Kinder können nichts dafür.
Welche Momente haben Sie besonders berührt?
Im Rahmen meiner Lehrtätigkeit am KBWR in Duisburg habe ich mit einer Schülergruppe ein friedenspolitisches Seminar des Bildungswerkes besucht. Die Begegnung mit den schwerverletzten Kindern hat einen tiefen Eindruck bei den Teenagern hinterlassen. Es war der Einblick in eine völlig andere Welt. Das Glück der eigenen Lebensumstände bei guter Gesundheit wurde allen klar vor Augen geführt und hat für viele Wochen die Gespräche der jungen Leute bestimmt.

Heike Linnerth zeigt einer Kursteilnehmerin Rückenübungen
Was wünschen Sie dem Friedensdorf für die Zukunft?
Die Arbeit von Friedensdorf International hat sich über die Jahre verändert. Zwangsläufig, denn auch die Welt und die politischen Gegebenheiten ändern sich. Leider wurden die Bedingungen schwieriger und vieles ist bürokratischer geworden, doch die Kinder benötigen weiterhin dringend die Hilfe des Friedensdorfes. Ich wünsche dem Friedensdorf, dass die notwendigen Anpassungen gelingen, damit auch in den nächsten Jahren kranken und verletzten Kindern – egal wo auf dieser Welt – geholfen werden kann.